johanniter 4/2019
johanniter 4/2019 genug“, sagt Fabian. Erst kam es ihm komisch vor, einem Hund vorzulesen. Aber die Idee, so seine Leseleistung zu verbessern, fand er toll. Als er dann den schwarzen großen Labrador sah, fand er das „sehr cool“. Und Benny sieht das genauso und dreht so richtig auf, als Fabian die Bibliothek betritt. Wenn die beiden sich es dann auf dem Tep- pich bequem machen und der Schüler aus „Die drei Fragezeichen“ oder „Das magische Baumhaus“ vorliest, dann entspannt sich nicht nur Benny, der dann auch gern mal schnar- chend einschläft, sondern auch Fabian. „Meine Eltern und ich, wir konnten uns gar nicht vor- stellen, dass das klappt. Aber es funktioniert!“, schwärmt Fabian. Und ganz nebenbei sorgen die regelmäßigen Lesestunden für mehr Freude am Buch und besseres Lesen. Deshalb werden die Lesehunde in der Regel vor allem an den Grundschulen bei Leseanfängern ein- gesetzt. „Auch bei Fabian sehen wir Lehrer eine positive Entwicklung durch den Lesehund“, sagt Förderlehrerin Corinna Einwag-Gerner. „Seine Lesefertigkeiten sind besser, er ist fokus- sierter und konzentrierter. Und es ist ein so schönes Bild, wenn er laut liest und Benny sei- nen Kopf auf Fabians Knie legt.“ Erfolgserlebnisse sorgen für gutes Lernklima Wie wichtig diese positiven Erlebnisse für ihre Schüler sind, bestätigt auch Susanne Bonora, Konrektorin der Mittelschule Scheßlitz: „Viele unserer Kinder kommen aus der Grundschul zeit verschüchtert, sie sind aus dem Raster gefallen. Ihnen ihr negatives Selbstbild zu neh- men, Mut zu machen und Erfolgserlebnisse zu ermöglichen – das ist für uns sehr wichtig. So gesehen sind wir viel mehr Lebensbegleiter als Lehrer.“ Deswegen hat sie das Projekt „Lesehund“ sehr begrüßt und freut sich über die Zusam menarbeit mit den Johannitern und Pia Schlaug. „Sie und ihr Hund Benny gehören schon fest an unsere Schule.“ Und auch wenn die Schule das Projekt „Lesehund“ noch nicht evaluiert, also noch keine konkreten Ergebnisse erfasst hat, sieht sie die positive Wirkung schon be- wiesen: „Wenn unsere Kinder ein bisschen fröhlicher in die Schule gehen und auch mal von alleine ein Buch zur Hand nehmen: Reicht das nicht schon?“ Das sehen auch viele Schüler so: Wenn Benny nach seinen Lese- Einheiten über den Schulhof der Mittelschule Scheßlitz spaziert, dann erwartet ihn ein gro- ßes „Hallo!“ vieler fröhlicher Kinderstimmen. Peter Altmann Damit die Schü- ler ungestört sind, finden die 20-minütigen Lese-Einheiten in der schuleigenen Bibliothek statt. Spenden Sie! Für Lernmaterial sowie die Aus- und Weiterbildung unserer ehrenamtlichen Lesehunde-Teams sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE94 3702 0500 0433 0433 00 Stichwort: Lesehunde 8 In Aktion
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