johanniter 1/2020
johanniter 1/2020 Bei 15 Grad Celsius unter dem Gefrier punkt erstarrte die afghanische Hauptstadt Kabul zu Jahresbeginn. Vor allem für die Vertriebenen in den Elendsvierteln sind die Wintermonate lebensbedrohlich. Die Johanniter leisten Winterhilfe. Tausende Menschen in Kabul haben der Winterkälte nur wenig entgegenzusetzen. Sie leben in rund 50 Armutsvierteln auf engstem Raum zusammen. Die meisten verließen ihre Heimat aufgrund von Gewalt und tiefer Ar mut. Es zieht sie in Städte wie Kabul, wo sie jedoch ein Leben in Armut und ohne Perspek tive erwartet. Deshalb unterstützt die Johanniter-Aus landshilfe bereits seit vielen Jahren Flücht lingsfamilien in Kabul. Zusammen mit der lokalen Partnerorganisation Organization of Human Welfare (OHW) wird die medizinische Grundversorgung in 21 provisorischen Sied lungen gewährleistet. Zwei stationäre und drei mobile Kliniken stehen rund 38.000 Menschen zur Verfügung. Sie werden vom Auswärtigen Amt sowie durch Spenden finanziert. Um die Entstehung von Krankheiten zu vermeiden, wird der Zugang zu sauberem Wasser verbes sert. Elf Handpumpen und acht Tiefbrunnen mit solarbetriebenen Wasserpumpen samt Leitungssystem sichern noch dieses Jahr die Wasserversorgung für rund 16.000 Menschen. Wintermonate verschärfen die Lage Doch im Winter spitzt sich die Situation regel mäßig zu: Die Dächer der notdürftigen Behau sungen halten dem Schnee kaum stand und den Menschen fehlt es an warmer Kleidung, Decken oder Heizmaterial. Vor allem für Kin der sind die prekären Bedingungen lebens bedrohlich. Angelehnt an die Aktivitäten im Spenden Sie, wenn Sie die Men- schen in Afghanistan unterstützen möchten! Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft IBAN DE94 3702 0500 0433 0433 00 Stichwort: Afghanistan Schnee ist keine Seltenheit in Afghanistans Hauptstadt Kabul. Dennoch sind die notdürftigen Unterkünfte der Flüchtlinge dafür nicht ausgelegt. Foto: Azizullah Zadran Afghanistan Hilfe gegen die Kälte Vorjahr starteten die Johanniter in diesem Januar zusammen mit der OHW eine Neuauf lage der Aktion. Im Winter 2018/2019 erhielten 230 Famili en erstmals finanzielle Hilfe, um sich Decken, Nahrungsmittel oder andere Grundgüter kau fen zu können. Eine Projektprüfung ergab, dass alle unterstützten Familien das erhalte ne Geld sinnvoll genutzt haben. Nicht zuletzt deshalb wurde die diesjährige Winterhilfe mehr als verdoppelt und auf insgesamt 500 Familien erweitert. „Durch das Geld können die Menschen frei entscheiden, was sie benö tigen“, sagt Ruben Baudisch, Projektkoordi nator der Johanniter. „Und wir verringern die Gefahr, dass Kinder im Winter arbeiten müssen, um Heizmaterial oder Nahrungs mittel für die Familie zu beschaffen.“ Ines Fink / Tommy Ramm 14 In Aktion
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