johanniter 1/2020

Plastikprodukte Vermeidung ist die einfachste Strategie: Tüten oder Verpackungen aus Kunststof- fen müssen meist nicht sein. Selbst Dis- counter bieten mittlerweile loses Gemüse und Mehrweg-Netze für Obst an. Kleidung Polyamid, Acryl oder Nylon sind Kunstfasern in Kleidungsstücken und gelangen durch die Wäsche in die Umwelt. Naturtextilien wie Baumwolle oder Leinen sind verträgliche Alternativen. Kosmetika Der Zusatz von Mikroplastik in Kosmetika ist zwar kennzeich- nungspflichtig, für Verbraucher nur schwer zu durchschauen. Wer sichergehen möchte, greift zu zertifizierter Naturkosmetik. Wasch- und Putzmittel Kunststoffe in Waschmitteln müssen die Hersteller nicht auf der Packung angeben. Am einfachsten ist es deshalb, unnötige Waschgänge zu vermeiden. Das schont auch die Textilien. Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, dass der Duft seiner Gewürze ströme. Hohelied 4,16 Gesundheit & Sicherheit Lavendel Tausendsassa mit Wohlgeruch Er hilft bei der Mottenbekämpfung, als pflanz­ liches Heilmittel bei Beschwerden und sorgt in der Küche für Genuss: Lavendel ist vielseitig und wurde deshalb auch zur Arzneipflanze des Jahres 2020 gewählt. Zunächst nur für Waschwasser und Bäder genutzt, findet der Echte Lavendel seit dem späten 19. Jahrhundert Verwendung als wirksa­ mes Mittel gegen nervöse Zustände und Schlaf­ losigkeit. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die beruhigende, angstlösende und ent­ spannende Wirkung des ätherischen Lavendelöls. Seine heilende Wirkung brachte den Lavendel auch in die Küche, wo er – sparsam eingesetzt – gut mit anderen Gewürzen harmoniert. Schadstoff-App Mitmachen für mehr Transparenz Verbraucher sollten wissen, ob „besonders besorgnis- erregende Stoffe“ in Produkten enthalten sind. Mit der App „Scan4Chem“ des Umweltbundesamtes kann jetzt jeder anfragen, ob Waren krebserregende, hormonell wirksame oder für die Umwelt besonders problematische Stoffe enthalten. Dafür einfach den Barcode einlesen, Produkt benennen und an den Hersteller absenden. Da es die kostenlose App in zwölf Sprachen und zahlrei­ chen europäischen Ländern gibt, lässt sich viel erreichen. www.scan4chem.de Mikroplastik Weniger ist besser Fest, unlöslich und höchstens fünf Millimeter klein sind die Mikroplastik-Partikel, die mittlerweile nicht nur sprichwörtlich in aller Munde sind. Im Schnee der Ark­ tis, in den Tiefen der Meere und den Mägen des Men­ schen sind die winzigen Kunststoffteilchen mittlerwei­ le zu finden. Und auch, wenn die Forschung noch am Anfang steht, ziehen die Plastikteilchen Schadstoffe an und stehen im Verdacht, Entzündungsreaktionen zu be­ fördern. Wo möglich, sollte also deren Entstehung und Verbreitung eingeschränkt werden. Müll sammeln Aktive legen selbst Hand an: Wer im Urlaub beim Strandspaziergang Plastik- müll sammelt, verhindert dessen weitere Verbreitung. Fotos: AdobeStock/New Africa/Symkin johanniter 1/2020 17 Fürs Leben

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