johanniter 2/2020

johanniter 2/2020 „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir un- sere Mitmenschen in den Zeiten der Corona- Krise unterstützen“, sagt Gerald Donath, Mit- glied des Regionalvorstands der Johanniter in Ostwestfalen, über das Angebot in Bielefeld. Dabei wurden auch Getränkebestellungen er- füllt und natürlich wurde auf eine kontaktfreie Übergabe von Einkaufszettel und Waren ge- achtet. Die Liefergäste haben die Möglichkeit, die Hilfsorganisation dabei zu unterstützen, etwa durch Pfandflaschen als Spende. Großes Engagement bewiesen auch Spon- tanhelfer, die von Kurzarbeit betroffen die nicht gebrauchte Arbeitszeit in den Dienst der guten Sache stellten: „Ich arbeite gerade nur noch zwei Tage. Die restlichen drei bin ich ehrenamtlich tätig, ziehe mit einer Einkaufs- liste los und unterstütze so die Gesellschaft“, erklärt Robert Ringmayer aus Berlin. Seine Philosophie: „Wenn jeder ein bisschen hilft, dann ist allen geholfen.“ Gassigehen auf der Insel Aus der Not eine Tugend machten die Johan- niter der Rettungshundestaffel auf der Nord- seeinsel Sylt. Durch die Corona-Beschrän- kungen fiel für sie zwar das gemeinsame Training ins Wasser. Weil die Bekannte einer Bekannten aber zur Risikogruppe gehört und jemanden für ihren Hund suchte, sprangen die Johanniter ein: Einzeln sind sie mit ihren Vierbeinern nach wie vor viel draußen und helfen seither denen, die das nicht mehr kön- nen. Ganz kontaktlos bieten sie Hilfe beim Gassigehen an. Dafür fahren sie auf Verabre- dung zu den Hundebesitzern und rufen sie an. Das Tier wird dann vom eigentlichen Besitzer am Gartenzaun angebunden und so für eine Runde am Strand übergeben. „Klappt bes- tens“, kommentiert Kay Bahnsen, Leiter der Rettungshundestaffel Sylt, dieses so einfache wie wirkungsvolle Angebot. „Es war uns eine absolute Herzenssache, den Menschen in dieser schwierigen Zeit mit ihren Hunden zu helfen“, so Bahnsen, der dafür auch von allen Seiten viel Lob und positive Rückmeldungen erhalten hat. Ein offenes Ohr am Zuhör-Telefon Ein Osterfest ohne Besuch bei Großeltern und Eltern? Keine gemeinsame Eiersuche im Gar- ten oder Park? Während sonst nach langen Staus auf Autobahnen ein gemeinsames Ritual im Zentrum stand, zwang die Corona-Pande- mie die Menschen, zu Hause zu bleiben und auf Reisen zu verzichten. „Was lag da näher, als ein telefonisches Angebot zu schaffen, das alleinstehende oder einsame Menschen nut- zen können?“, erklärt Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall- Hilfe, das Prinzip des pünklich zu den Feier- tagen eingeführten „Zuhör-Telefons“. Kosten- los und anonym bot dieses für Menschen mit Redebedarf und Sehnsucht ein offenes Ohr für ein freundliches Gespräch während dieser für alle besonderen Situation. Werktags und auch am Wochenende waren dafür von 9 Mit ihrem Gassigehdienst unterstützt die Sylter Rettungs- hundestaffel Angehörige von Risikogruppen. Foto: Anna Goldbach 10 IM CORONA-EINSATZ

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