johanniter 2/2020

johanniter 2/2020 Im Fokus Nähe in Zeiten des Abstands Große Einschränkungen und noch größere Herausforderungen waren in den vergangenen Monaten be- stimmend für das Leben der Men- schen in Deutschland – und auf der ganzen Welt. Die Johanniter zeigten von Beginn der Corona- Pandemie an, wie professionell sie mit der Krise umzugehen wissen, um weiter für andere da zu sein. Spätestens als während der dritten Märzwoche in allen Bundesländern die Schließung von Geschäften, Gaststätten, Schulen und Kinder- tageseinrichtungen angeordnet wurde, war klar: Die kommende Zeit würde das öffentli- che Leben in beispielloser Weise verändern – und damit auch die Dienste der Johanniter. Einer Empfehlung der Qualitätssicherungsstel- le Erste Hilfe folgend wurde zuerst die Breiten- ausbildung mit sämtlichen Erste-Hilfe-Kursen bis mindestens Ende Mai eingestellt. Vielerorts mussten Johanniter-Kitas geschlossen werden, da lediglich Eltern mit sogenannten system- relevanten Berufen ihre Kinder in kleinen Grup- pen in eine Notbetreuung bringen konnten. Etwa in der Kita „Grashüpfer“ im nieder- sächsischen Holzminden, wo die Johanniter in der Notbetreuung drei Gruppen geöffnet hielten. Auch wenn dort strenge Hygienevor­ schriften galten und die Kinder mit der auch für sie merkwürdigen Situation klarkommen mussten: Aus den Gruppenräumen waren Wir versuchen, die Tage hier so normal wie mög- lich zu halten. Es hat sich aber natürlich einiges verändert: Das Frühstück findet noch in den kleineren Gruppen statt und Spielen geht auch nur noch in den Stammgruppen, um das Risiko einer Ansteckung für Kinder und Mitarbeitende gering zu halten. Die Kinder verstehen schon, dass es eine besondere Situation ist und sie nicht einfach durch die Räume flitzen können wie sonst, und sagen dann so etwas wie: ,Oh, dieses Corona!‘ Liesa Krüger, Leiterin der Betriebskita „Weltkinder“ der Johanniter in Hannover auch weiterhin Kinderstimmen und fröhliches Lachen zu hören. „Die Notbetreuung in Kitas und Schulen ist ein wichtiger Baustein, um die Krise zu bewältigen und unsere Mitmenschen besser versorgen zu können“, so Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter- Unfall-Hilfe. Denn wer seine Kinder nicht gut betreut weiß, kann nicht zur Arbeit kom- men und wichtige Dienstleistungen nicht er- bringen. „Weil alles ineinandergreift, hatten wir auch hier eine weitreichende Verantwor- tung“, erklärt Lüssem. Foto: Christina Opeldus 5

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