johanniter 2/2020

johanniter 2/2020 Fotos: Martina Wildenhain, Gerhard Bieber Für Angestellte des Helios-Klini- kums in Wies- baden stellten die Johanniter Personal für die Notbetreuung. Zur Betreuung der anderen Kinder entstan­ den mancherorts neue Angebote: So haben sich etwa im Regionalverband Schleswig- Holstein Nord/West zwölf Johanniter-Kitas mit insgesamt 600 Kindern virtuell zusam- mengeschlossen, um den Kindern die Zeit bis zur Öffnung etwas zu verkürzen: Über einen speziellen YouTube-Kanal für angemeldete Kita-Kinder gibt es eine Reihe von Videoclips mit Morgenkreis-Ritualen, Bewegungs- und Fingerspielen, Basteltipps und spannenden Geschichten. All das, was die Kinder aus den Kindertagesstätten der Johanniter kennen und mögen. „Wir halten diese pädagogische Maßnahme für wichtig, damit die Kinder den vertrauten Kontakt nicht verlieren“, sagt Udo Neumann, Mitglied des Regionalvorstandes. Auch im Rettungsdienst zeigten sich die Beeinträchtigungen durch die rasante Verbrei- tung des Virus: Um zu verhindern, dass kom- plette Rettungswachen bei einem positiven Covid-19-Befund unter Quarantäne gestellt werden, teilten die Johanniter ihre Belegschaf- ten, um den Betrieb sicherstellen zu können. Und in ständig arbeitenden Krisenstäben setzten die Logistiker alles daran, dringend Wir Pflegekräfte haben gleich zu Beginn der Krise vereinbart, unsere Arbeit normal weiterzuführen. Gleichzeitig haben wir unsere pflegebedürftigen Kunden aufgeklärt und aufgefordert, zum Selbst- schutz lieber zu Hause zu bleiben. Dass wir jetzt eine besondere Wertschätzung erfahren, freut mich natürlich. Allerdings hoffe ich, dass wir nach der Corona-Krise nicht wieder in Vergessenheit geraten. Carmen Schindler, Pflegedienstleiterin der Ambulanten Pflege der Johanniter in Mannheim benötigtes medizinisches Verbrauchsmaterial für die Mitarbeitenden zu beschaffen. Denn Desinfektionsmittel, Masken und Handschuhe wurden so begehrte wie knappe Güter. Mehr als 3.500 Mitarbeitende in 144 Pflege- diensten waren darauf auch dringend ange- wiesen. Denn ihre rund 18.000 Hausbesuche täglich ließen sich natürlich nicht aus der Ferne erledigen. Hände desinfizieren, Mund- schutz anlegen, Handschuhe anziehen – für Pflegefachkräfte wie Daria Kasprzyk von den Johannitern im Regionalverband Harburg wurden diese Handgriffe vor dem Betreten der Wohnungen ihrer zur Risikogruppe gehören- den Kunden zum Standard. „Viele meiner Kunden haben Angst, sich mit dem Virus anzustecken, und deshalb großes Verständnis für die Sicherheitsmaß- nahmen“, erzählt Daria Kasprzyk, die in Zeiten des sozialen Abstandhaltens zu einem gern gesehenen Gast wurde. Da viele ihrer Kunden zudem kein Smartphone besitzen, sei bei ih- nen auch der Kontakt zu Verwandten und Be- kannten auf reine Telefonanrufe beschränkt: „Viele sind einsam, und mein Besuch ist für die Senioren oft der Höhepunkt des Tages.“ 6 IM CORONA-EINSATZ

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