johanniter 2/2020

johanniter 2/2020 Masken Marke Eigenbau So schwierig die Beschaffungslage für medizi- nische Schutzausrüstung war, so groß war die Hilfsbereitschaft, auch mit behelfsmäßigen Stoff- masken die Mitarbeitenden der Johanniter zu unterstützen. Um die Verbreitung des Corona-Virus zu stoppen und dem großen Bedarf dieses Mund-Nasen- Schutzes für Pflegekräfte zur Eindämmung des Virus gerecht zu werden, starteten die Johanniter im Internet einen ganz eigenen Aufruf an die Öffentlichkeit: Im Rahmen der Aktion „Näh sten­ liebe“ wurden Freiwillige gesucht. Mit dem in einem Starter-Set mitgeschickten Stoff, Schräg- und Gummiband sowie Draht für insgesamt 21 Masken sollten sie die Arbeit der Johanniter durch den eigenen Einsatz an der Nähmaschine unter- stützen. Die Resonanz war überwältigend: Innerhalb weniger Tage registrierten sich mehr als 4.500 begeisterte Hobby-Schneider und sorgten so in der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter in Berlin tagelang für eine fließbandmäßige Verpackungs- aktion. Hunderte gelber Post-Kisten stapelten sich in den Gängen und nach dem Versand waren bereits wenige Tage später viele Pakete mit ferti- gen Stoffmasken Marke Eigenbau zurück in Berlin. Von dort aus fanden insgesamt 100.000 Exemplare ihren Weg zu den Johanniter-Mitarbeitenden in ganz Deutschland – zusammen mit begeisterten Rückmeldungen von Unterstützern, wie Petra S. Große Resonanz: In der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter in Berlin kam Behelf-Mund-Nasen-Schutz für viele Helfer an. Schritt 1: Baumwollstoff auf eine Größe von 34 × 17 cm zuschneiden und doppelt legen. Schritt 2: Drei Falten legen und mithilfe von Stecknadeln fest- stecken. Schritt 3: Die Außenkanten werden mit einem einfachen geraden Stich fixiert. Schritt 4: Die offene Kante oben mit dem Schrägband schließen. Schritt 5: Für beide Seiten je ein Band von ca. 90 cm zurecht- schneiden und mittig annähen. Masken nähen In fünf Schritten zum Behelfs-Mund- Nasen-Schutz Foto: Juliane Flurschütz, Illustrationen: Johanniter aus Münster: „Wenn man in letzter Zeit ins Inter- net sieht, könnte man glauben, es gibt mehr Angst und Aggression als alles andere. Aber das stimmt nicht: Da ist doch Empathie, Fürsorge, Solidarität. Das macht doch Hoffnung, oder?“ Um dem Ausstattungs-Engpass beizukommen, sprangen auch Helfende aus der von den Johan- nitern betreuten Landesunterkunft für Flüchtlinge in Rendsburg ein: Drei ausgebildete Schneider aus der Nähstube der Einrichtung nähten solche Mas- ken einfach selbst. 250 Stück pro Tag schafften sie, zunächst für die Bewohner, dann für fünf Pflege- dienste und deren Kunden in Rendsburg sowie die Kitas der Johanniter im Landkreis und auch für das Diakonische Werk. „Die Geflüchteten freuen sich darüber, dass sie sich auf diese Art und Weise nützlich machen und der Gesellschaft, die sie auf- genommen hat, danken können“, so Masood Iqbal, Leiter des Johanniter-Betreuungsverbandes in der Landesunterkunft zu dieser Solidaritätsaktion. 8 IM CORONA-EINSATZ

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