Johanniter September/20
Johanniter / September 2020 / Unter Freunden 21 Foto: Privat Einen Teilnehmenden darf jedes Bundesland aus allen Altenpflege-, Gesundheits- und Kranken - pflegeschulen für den Endausscheid der Deutschen Meisterschaft der Pflege nach Berlin schicken. Für Hamburg sollte das in diesem Jahr die 31-jährige Nina Suraci sein – als erste Auszubildende des Geesthachter Johanniter-Krankenhauses, die das geschafft hat. Doch dann kam Corona. „Schon die Klausur für die Vorentscheidung wurde Ende März online durchgeführt”, sagt Nina. Ihre gute Note und ihr freiwilliges Engagement führten zur Nominierung unter die besten Schüler in Pflegebe - rufen. Nach einer vorläufigen Verschiebung wurde das Finale jetzt abgesagt. Wirklich traurig ist sie deswegen nicht – schließlich wurde der Unterricht von der reinen Online-Ausbildung teilweise wieder auf Präsenz umgestellt. Und auch die Einsätze im Krankenhaus fordern jetzt wieder ihre ganze Kraft. Die Mutter auch schon / „Medizin hat mich schon immer interessiert”, sagt die 31-Jährige. Nach einer Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten hatte sie ein Studium der Tiermedizin an der Tier - ärztlichen Hochschule Hannover begonnen. Doch schon nach zwei Semestern war Nina klar: Das ist nichts für sie. Noch etwas unsicher, wo es hingehen soll, absolvierte Nina Suraci den Bundesfreiwilligen - dienst im Geesthachter Johanniter-Krankenhaus. Und fand ihre Bestimmung: „Das hat mir viel Spaß gemacht, mit Menschen zusammenzuarbeiten und auch in schweren Zeiten für sie da zu sein”, erin - nert sie sich. Und so entschloss Nina sich, in dem Krankenhaus, in dem auch ihre Mutter als Kranken - schwester arbeitet, ihre Ausbildung zur Gesund - heits- und Krankenpflegerin zu beginnen. Dass ihre Ausbildung in eine Zeit fallen würde, in der die Arbeit der Pflegenden ganz besonders auf die Probe gestellt wird, war da noch nicht absehbar. Arbeit während Corona / „Wir als Azubis wurden nicht auf der Corona-Station eingesetzt”, sagt sie. Stattdessen war sie in der psychosomatischen Tagesklinik, wo für die Gruppentherapien die Patien - tenzahl reduziert wurde. Inzwischen arbeitet sie in der Funktionsdiagnostik. „Da haben wir inzwischen auch wieder ambulante Patienten und wirklich gut zu tun.” Der Job gefällt ihr, auch wenn sie die dünne Personaldecke und den damit verknüpften Stress schon deutlich spürt. „Das Bewusstsein über die Herausforderungen habe ich von Anfang an von meiner Mutter mitbekommen”, sagt Nina Suraci. „Deshalb war sie auch froh, dass ich mich nach dem Abitur beruflich in eine andere Richtung orientiert habe”, erinnert sich Nina. Doch der Blick auf die Karriere ihrer Tochter änderte sich: „Sie hat gesehen, wie viel Spaß mir die Arbeit im Krankenhaus macht und war sehr stolz auf meine Nominierung für das Finale.” Wie ihre Mutter irgendwann auch Teil eines festen Teams zu werden und „ihre” Abteilung zu finden – das ist für Nina eine echte Perspektive. So freut sie sich auf ihren Wunsch-Einsatz am Ende des Jahres: „Dann geht es in den OP – auf diese Arbeit freue ich mich schon lange.” Und dann steht kommendes Jahr auch schon das Examen an – und die geplante Neu - auflage der Pflegemeisterschaft. / Peter Altmann Porträt Pflege-Gen in der Familie. Nina Suraci sollte Hamburg bei der Deutschen Meisterschaft der Pflege vertreten. Aufgrund der Corona-Pan - demie wurde das Finale abgesagt. Jetzt hofft sie auf eine Wiederholung im kommenden Jahr.
RkJQdWJsaXNoZXIy NTMzMTY=