Johanniter September/20
7 Zudem gibt es ein Stadt-Land-Gefälle, wie es etwa die Johanniter des LV Berlin/Brandenburg kennen: Den recht begehrten Plätzen in der Hauptstadt stehen ländlichere Einsatzorte wie etwa Frankfurt (Oder) gegenüber, wo um Bewerber gekämpft werden muss. In diesen Tagen gleich zwei Mal. „Der Bedarf, den wir haben, ist immens”, sagt Mandy Lehmann vom Regionalverband Oderland-Spree zu den offenen Plätzen, die es dort hauptsächlich in der Schülerbegleitung gibt, also bei der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen. Ob einem die Arbeit liegt, können Interessierte durch die Teilnahme an Schnuppertagen mit sich selbst ausmachen. „Da gibt es durchaus einige, denen es leichter fällt, wenn der berufliche Einstieg einen ähnlichen Ablauf wie der gewohnte Schulalltag hat, und für die das genau das Richtige ist”, so Lehmann. Prädikat „empfehlenswert” / Ganz gezielt hat sich etwa Marvin Jenke vergangenes Jahr seine Stelle bei den Johannitern in Deister ausgesucht: Ret - tungsschwimmer und Ausbilder für den Sanitäter - nachwuchs war der 19-Jährige schon zuvor. Weil er ein Medizinstudium im Blick und sein Bruder schon ein FSJ bei den Johannitern absolviert hatte, be- warb er sich dort noch von seinem Urlaub in Thai - land aus. „Das ging dann ganz schnell”, sagt Jenke, der während seiner Zeit im FSJ in der Erste-Hilfe- Breitenausbildung aktiv war und dabei viel gelernt hat. „Immer wieder in neue Situationen zu kommen, sich etwas trauen und sich auf etwas einlassen zu müssen – allein deshalb würde ich das jedem empfehlen.” Und seinen Platz in einem dualen Studiengang in Wirtschaftsinformatik vom kom - menden Herbst an führt er direkt auf sein Engage - ment zurück: „Das hat mir zu meinem Studienplatz verholfen.” Dass sich ein Freiwilligendienst auszahlt, weiß Raphael Dücker, der als erfahrener Tutor unter an - derem Marvin ein wichtiger Ansprechpartner war. „Auf Menschen zuzugehen, Ängste überwinden – das lernen viele bei uns”, sagt er. Möglichkeiten und Einsatzstellen gibt es dafür viele: Wie Marvin können sie sich zu Erste-Hilfe-Trainern ausbilden lassen oder am Flughafen Menschen mit Mobili - tätseinschränkungen zur Seite stehen. Die Arbeit „Auf Menschen zugehen, Ängste überwinden – das lernen viele bei uns.”
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