Johanniter Dezember/20

Johanniter / Dezember 2020 / In Aktion 5 Das Corona-Virus hat unseren Alltag verändert. Wo Besuche in Senioren­ heimen, die Unterstüt- zung von Bedürftigen und der Gang zur Schule in jüngster Zeit nur noch eingeschränkt möglich waren, sind die Johanniter neue Wege gegangen. Was sich be- währt, wird fortgeführt. Es waren dramatische Szenen, die das Pflegeteam des Johanniter-Stiftes Erkelenz mit ansehen musste: Besorgte Angehörige rufen von der Straße aus ihren pflege - bedürftigen Senioren ein paar Worte zu, mehr war nicht erlaubt. „Schon Anfang März ereilte uns der Lockdown“, erklärt Einrichtungsleiterin Astrid Hadick. Erkelenz liegt im Kreis Heinsberg, einem der ersten Corona-Hotspots in Deutschland. Wenn sie an diese Zeit zurückdenkt, steigen der 93-jährigen Agnes Peters noch heute die Tränen in die Augen. Auch für sie war der direkte Kontakt mit ihren beiden Söhnen für Monate tabu. Zum Glück gab es schnell eine zunächst temporäre Lösung: Per Tablet-Computer konnte Agnes Peters während des Lockdowns Videotelefonate führen. Und das tut sie heute noch, wenn die Angehörigen länger unterwegs sind. Die Digitalisierung ihres Hauses begann mit dem Engagement von Angehörigen, erin- nert sich Einrichtungsleiterin Astrid Hadick. „Viele haben gefragt, wie sie helfen können – auch ein ehemaliger Angehöriger, der dem Haus eng verbunden geblieben ist. Im Ge- spräch kamen sie auf die Idee, dass ein Tablet-Computer ein bisschen Nähe zu den Angehörigen ermöglichen könne. Der ehemalige Angehörige spendete ein sol- ches Gerät – und das Pflegeteam wurde Foto: Nikolaus Brade

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