Johanniter März/21

Johanniter / März 2021 / In Aktion 26 Wohneinheiten sind auch schon belegt“, berichtet Kerstin Rokitta, Kreisvorstand der Johanniter in Görlitz. „Wir bieten hier Ser - vice-Wohnen: Eine Empfangsdame küm - mert sich um die persönlichen Bedürfnisse unserer Bewohner, vermittelt Termine mit Friseur, Fußpflege oder Ergotherapeuten. Die haben direkt im Haus die Möglichkeit, ihre Services anzubieten. Außerdem haben wir den ambulanten Pflegedienst und auch unseren Fahrdienst eingebunden.“ Sobald es die Bedingungen wieder zulas - sen, wird es im großen Mehrzweckraum des Hauses auch Veranstaltungen geben – mit breiter Strahlkraft: „Das Begegnungs - zentrum Spreequelle soll ein ganzes Quar - tier beleben, das bisher von Abwanderung, Überalterung, schlechter Wirtschaftslage und hohen Sozialleistungen geprägt ist“, so Rokitta. Wenn es möglich sei, sollen die Menschen in den umliegenden Plattenbau - ten mit den Angeboten erreicht und ihnen ein gemeinsamer Raum geboten werden. Die Johanniter in Görlitz hoffen damit auch jene zu erreichen, die unter ihrer Isolation leiden und Hilfsangebote bisher nicht nut - zen. „Wir gehen von 25 bis 30 Prozent In den Johanniter-­ Quartieren und weiteren Einrichtungen mit Service-Wohnen ist immer ein Ansprech - partner vor Ort. der über 80-Jährigen aus, die sich in un - erwünschter Isolation befinden“, erklärt Frieder Lang vom Institut für Psychogeron - tologie Erlangen-Nürnberg. „Doch das ist nicht nur ein Problem der Alten. Im Be - suchsdienst treffen wir auch immer wieder auf jüngere Menschen, die unter Einsam - keit leiden“, sagt Monika Klau-Fischer. Die Situation ist in der aktuellen Corona-Krise schwieriger geworden. „Im ersten Lockdown blieb uns nur der telefonische Kontakt zu den Senioren.“ Besser als gar kein Kontakt – aber kein Ersatz für persönliche Treffen, so die Koordinatorin. Von Angesicht zu Angesicht kann man Menschen eben doch anders wahrnehmen und ihnen das Gefühl geben, angenommen und geschätzt zu sein. Und damit der Einsamkeit begeg - nen. / Peter Altmann Besuchsdienste Das Leben älterer, kranker und hilfsbedürftiger Menschen zu bereichern, ist das Ziel der Johanniter-Besuchsdienste. Unsere ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen stehen Ihnen als Vertrau - ensperson in Ihrer häuslichen Um - gebung, aber auch in stationären Einrichtungen wie Senioren- und Krankenhäusern, Fach- und Reha­ bilitationskliniken gerne zur Seite. Kontakt: Tel. 030 23 09 97 04 16 www.johanniter.de/besuchsdienst ESF-Projekte Zwei Projekte der Johanniter in den Landesverbänden Nord und Sachsen werden aktuell im Rah - men des Programms „Stärkung der Teilhabe Älterer – Wege aus der Einsamkeit und Isolation im Alter“ mit Mitteln des Europäi - schen Sozialfonds (ESF) gefördert. Bis Ende 2022 werden dabei bun - desweit 29 ausgewählte Projekte mit insgesamt 5 Millionen Euro unterstützt. www.esf.de/programme Service-Wohnen Das Konzept „Service-Wohnen“ für aktive Senioren garantiert ein selbstständiges, individuell ge - staltbares Leben in komfortabler Wohnatmosphäre. In mehreren Einrichtungen im Bundesgebiet, wie etwa in Bad Wörishofen, Potsdam und Hannover, gibt es dieses Angebot bereits. Derzeit entstehen weitere Johanniter-­ Quartiere in Eberswalde, Gerst - hofen und Michendorf. Kontakt: Tel. 0800 32 33 800 8

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