Johanniter Juni/21
Johanniter / Juni 2021 / In Aktion 11 Wer sitzt eigentlich am anderen Ende der Leitung? Das fragt sich mancher, der zum Telefon greift, um sich über eine Hilfeleistung zu informieren oder auch nur einen Adresswechsel durchzugeben. Wir zeigen, wer im Kundenservicecenter Süd der Johanniter in Kempten rangeht, wenn es klingelt. Und wer dort die Post aufmacht. Denn auch das gehört zur täglichen Arbeit. Konzentrierte Stille ist das Erste, was auf- fällt in dem ehemaligen Maler- und Lackier- betrieb in der Kemptener Altstadt. Dass in dessen Dachgeschoss ein Kundenservice - center der Johanniter untergebracht ist, in dem rund 300.000 Anrufe im Jahr einge - hen, sieht man dem verwinkelten Gebäude von außen nicht an. So still ist es dort, weil natürlich längst kein Telefon mehr schrillt und Hörer abgenommen werden müssen, sondern mit Kopfhörern, Mikrofon und sanft klackernden Tastaturen alles über den Computer läuft. Die 42 Mitarbeiterinnen und der eine Quo - tenmann, die im Kundenservicecenter Süd der Johanniter im bayerischen Kempten in ihren durch Stellwände abgetrennten Berei - chen arbeiten, sehen schon am Bildschirm, von woher angerufen wird, und begrüßen mit dem Standardspruch: „Die Johanniter, mein Name ist ... Grüß Gott.“ Schließlich befinden wir uns im Süden und vom Allgäu aus werden die Landesverbände Bayern und Baden-Württemberg betreut. Sechs weitere Kundenservicecenter kümmern sich um das restliche Bundesgebiet. Noch stiller ist es in dem verwinkelten Gebäude in der Kemptener Innenstadt durch die Corona-Pandemie geworden. Denn für den Großteil der Beschäftigten ist Home-Office angesagt. Dass die Mitarbei - tenden geschützt sind und die meisten ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen können, hat eine bereits im November 2019 ange - stoßene Umstrukturierung ermöglicht. Während des ersten Lockdowns im Früh - jahr 2020 war etwa nur eine Person im Büro und kümmerte sich um die schrift - lichen Anfragen, die Faxe und alles, was trotz der fortschreitenden Digitalisierung eben immer noch in die Hand genommen werden muss. Immer noch viele Briefe / „Die Hauptar - beit ist immer noch die Post“, erklärt Chris - tina Presch, die sich zusammen mit vier Kolleginnen ausschließlich um die Belange der Fördermitglieder kümmert: Sie be - arbeiten Adressänderungen, Kündigungen der Mitgliedschaft, beantworten E-Mails, nehmen Anmeldungen für Infoveranstal - tungen zu Erbschaftsangelegenheiten entgegen – erfahren auch Lob und Aner - kennung: „Es gibt viele Anlässe, bei denen Leute sich überschwänglich bedanken. Gerade hat jemand seinen Mitgliedsbeitrag erhöht, als Anerkennung für die aktuellen Leistungen unserer Sanitäter.“ Was ihr in der jüngsten Zeit aufgefallen ist: Im Durchschnitt dauern die Gespräche länger als noch vor Corona: „Man merkt, dass die Leute mehr Gesprächsbedarf haben. Da gehen wir dann natürlich drauf ein – ist ja klar.“ Bildschirm, Kopfhörer und Tastatur: Trotz all der technischen Hilfsmittel steht der persönliche Kon - takt im Kundenservice center im Zentrum der Arbeit. Fotos: Benedikt Walther
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