Johanniter September/21

Johanniter / September 2021 / In Aktion 13 Für Mütter und Kinder / In den nur pro- visorisch errichteten Siedlungen rund um Kabul leben an die 55.000 Menschen, die aus unterschiedlichen Teilen des Landes in die Hauptstadt geflüchtet sind. Staat - liche Gesundheitseinrichtungen gibt es dort nicht. Deshalb springen Hilfsorganisa - tionen wie die Johanniter ein. Zusammen mit ihrer Partnerorganisation Organization of Human Welfare (OHW) betreiben diese etwa vier Basisgesundheitszentren und drei mobile Kliniken für die Versorgung von Müttern und deren Kindern. Mit großem Erfolg: Denn bevor die Johanniter in dem Land mit einer der weltweit höchsten Mutter-Kind-Sterblichkeitsrate tätig wur - den, gab es keine Vorsorgeuntersuchun - gen. Nun werden Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft betreut. Und immer mehr Familien bringen ihre Kinder dank der geleisteten Aufklärungsarbeit in die Gesundheitsstationen, um sie gegen Krankheiten impfen zu lassen. Geflüchtete unterstützen / Trotz dieser Not nimmt Afghanistan selbst noch immer Geflüchtete auf: Im Gulan-Camp in der Provinz Khost nahe der pakistanischen Grenze leben mittlerweile mehr als 34.000 pakistanische Flüchtlinge, die schon vor Jahren nach Militäroperationen in der Provinz Nord-Waziristan ihre Heimat ver - lassen mussten. Malika ist eine von ihnen: „Wir dürfen nicht arbeiten und haben kein Land, um etwas anzubauen. Seit sie - ben Jahren müssen wir jeden Monat auf unsere Lebensmittelrationen warten, um zu überleben“, erzählt die 50-Jährige. Die Johanniter kümmern sich gemeinsam mit ihrem Partner HADAAF um die Gesundheit der Geflüchteten im Gulan-Camp sowie in den umliegenden Siedlungen. „Die Men - schen hier sind vollständig auf humani - täre Hilfe angewiesen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht vergessen werden“, so Rik Vaassen, Programmreferent bei der Johanniter-Auslandshilfe. Spenden Sie! Unterstützen Sie die Arbeit der Johanniter in Afghanistan! Spendenkonto DE94 3702 0500 0433 0433 00 Bank für Sozialwirtschaft Stichwort: Afghanistan Weitere Angebote geplant / „Der Bedarf wird vor allem in Kabul weiter steigen, da immer mehr Menschen aus ländlichen Regionen in die Hauptstadt strömen“, befürchtet Vaassen. Deshalb wollen die Johanniter künftig ihre Aktivitäten in der Hauptstadt ausweiten und zudem in einer ganz neuen Region ein weiteres Projekt starten. „Gemeinsam mit unseren Part - nern vor Ort werden wir in der Provinz Badghis, im Nordwesten des Landes, die medizinische Betreuung verbessern und dabei einen Schwerpunkt auf die Notfall - versorgung legen“, erklärt der gebürtige Niederländer. Dafür müssen die Johanniter und ihre Partner natürlich in diese Regionen reisen können – und das unter strengen Sicher - heitsauflagen, welche die Unversehrtheit der Helfenden garantieren. „Solange wir aber als Organisation nicht aktiv bedroht werden und wir sicheren Zugang zu den Menschen haben können, die unsere Hilfe benötigen, bleiben wir und unsere Partner - organisationen in Afghanistan tätig“, ver - spricht Rik Vaassen. / Sandra Lorenz

RkJQdWJsaXNoZXIy NTMzMTY=