Johanniter April/22
Jubiläum Ein Heft im Wandel der Zeit Mit dem Eintrag ins Ver- einsregisters des Amts- gerichts Bad Pyrmont beginnt am 7. April 1952 die Geschichte der Johanniter-Unfall-Hilfe. Die Entwicklung der Hilfs- organisation, die als Werk des Johanniterordens gegründet wurde, gibt es in Dekaden geordnet auch im Internet nachzulesen: www.johanniter.de/chronik Zum 70-jährigen Bestehen der Johanniter-Unfall-Hilfe haben wir uns auf einen Streifzug durch die Archive gemacht. Aus der Fachzeitschrift für die Gründergeneration ist ein buntes Schau- fenster in die laufende Arbeit einer Hilfs- organisation geworden, die sich immer weitere Betätigungsfelder erschlossen hat. „Im Grunde genommen ist diese Arbeit gar nicht besonders schwierig“, schreibt der Gründungspräsident der Johanniter- Unfall-Hilfe, Rudolph-Christoph Freiherr von Gersdorff, im Februar 1953 in der ersten Ausgabe der „Mitteilungen für die Johanniter-Unfall-Hilfe“: Zuerst brauche man einen „möglichst gleichgestimmten Kreis von Interessenten“. Ärzte, Lehrräume und Lehrmaterial ließen sich finden und dann würde ein Kurs den nächsten nach sich ziehen. So lange, bis das Ziel erreicht sei: nämlich jeden in Deutschland „in der Anwendung der Maßnahmen für die An- wendung der ,Ersten Hilfe‘ auszubilden“. Ein flammender Appell / Schnelle Hilfe im Notfall war in der Nachkriegszeit nämlich noch keine Selbstverständlichkeit. Und zu der Überforderung der bestehenden Infrastruktur kam durch die zunehmende Mobilität eine ständig steigende Zahl von Verletzten infolge von Verkehrsunfällen. So erklärt sich in dem ersten achtseitigen Heft auch der engagierte Aufruf an die ersten aktiven Helfer. Deren Einsatz stieß auf gro- ßes Interesse: nicht nur in der Erste-Hilfe- Ausbildung, sondern auch in der Notfall- rettung und weiteren Betätigungsfeldern. Bereits 1959 waren die Kosten für die ste- tig wachsende Auflage des Mitteilungsblat- tes so groß geworden, dass zur Deckung der Kosten eine Bezugsgebühr eingeführt wurde: 2 DM jährlich sollten dazu beitragen, den Kontakt zu halten. Denn, so die dama- ligen Herausgeber, „das Mitteilungsblatt soll die Brücke zwischen allen Gliederun- gen der Johanniter-Unfall-Hilfe und ihren Gönnern und Förderern bilden“. Ein Schaufenster in die Arbeit / Dieses Ziel hat die im Lauf der Jahre mehrfach ihren Namen ändernde Publikation beibe halten – auch wenn die Reichweite sich steil nach oben entwickelte: 20.000 Ex- emplare dieser „Mitteilungen“ werden bereits 1972 gedruckt. Bis 2006 wurden es sogar mehr als 1,3 Millionen Hefte mit jeweils 32 Seiten, die von Nürnberg aus in Haushalte in Deutschland und teilweise auch an Fördermitglieder in der ganzen Welt verschickt werden. Seit 1996 ergän- zen regionale Beileger die Mantelausgabe. Darin berichten die Johanniter der neun Landesverbände im Detail über ihre Aktivitäten und Hilfsaktionen vor Ort – und dokumentieren so wie die erste Generation der Helfer unter dem acht spitzigen Kreuz vor 70 Jahren ihre Zeichen der Nächstenliebe. / Wolfgang Brenner Johanniter / April 2022 / In Aktion Fotos: Johanniter-Archiv 13
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