Johanniter April/22
Johanniter / April 2022 / In Aktion 9 Jutta Vornholt und Martina Hilden (Foto links) sorgen dafür, dass es läuft im „QuarTier“. Die Gemeinschaftsküche sauber zu halten, ist für Frank als inoffizieller Hausmeister eine Selbstverständlich- keit (Foto oben). Daniela brutal offen über ihren Begleiter, den sie schon seit dem Welpenalter um sich hat. Ein Leben ohne ihren besten Freund mag sie sich nicht vorstellen. Muss sie auch nicht – weil sie das Angebot der Johanniter in der Bucher Straße findet. Mehr als nur ein Bett / Zu ihrem neuen Zuhause gehört mehr als nur ein warmes Bett und ein Fressnapf fürs Tier. Haus leiterin Martina Hilden bietet zusammen mit ihrer Kollegin Beratungsgespräche, hilft bei Behördengängen und Arztbesuchen. Für die Vierbeiner steht sogar ein eigenes Behandlungszimmer zur Verfügung. Auch der Tierarzt kommt regelmäßig. Inzwischen konnten sie sogar einen Hundetrainer gewinnen, der ehrenamtlich mit den Tier- haltern an Erziehungsproblemen ihrer Hunde arbeitet. Ab und an ist sogar eine Tier-Physiotherapeutin im Haus. „Das Ziel ist ganz klar: Wir bieten einen Schutzraum für Obdachlose mit Hund, die besonders benachteiligt sind. Aber wir wollen unsere Bewohner auch auf ihrem Weg zurück in ein geregeltes Leben unterstützen.“ Dabei kommen der Johanniterin auch ihre Ausbildung als Traumapädagogin und Fotos: Nikolaus Brade ihre Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe zugute: Vor ihrer Arbeit als Hausleiterin im „QuarTier“ hat sie geholfen, für die Johanniter Nürnbergs größte Notunter- kunft aufzubauen. „Ich bin gerne da, wo ich gebraucht werde und etwas bewirken kann“, erklärt sie ihre Motivation. Das hat sie auch für den einjährigen „Balu“ und dessen Halterin. Der französische Bulldogge-Mischling mit einer Fehlstellung der Hinterhand humpelt neben Chantal her. Seit April 2021 wohnen beide im „QuarTier“. „Liebe auf den ersten Blick“ nennt die 19-Jährige die Beziehung zu ihrem Hund. Auch Chantal hat bei den Johannitern ein Zuhause gefunden – und das war bitter nötig. Schon als Kind wurde sie aus ihrer Familie in die Jugendhilfe geholt, zu problematisch waren die Ver- hältnisse, besonders die Beziehung zu ihrer „Wir wollen unsere Bewohner auf ihrem Weg zurück in ein geregeltes Leben unterstützen.“ Martina Hilden
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