Johanniter Juli/22
Wie der 64-jährige Karl M. sind viele Mitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe schon einmal im Ausland verun - glückt. Weil es medizinisch notwendig war, wurden sie im Ambulanzjet oder mit dem Krankenwagen schnell nach Hause gebracht. Nach einem Sturz lag Karl M. im April 2021 im Zentralkrankenhaus im ukrainischen Uschgorod. Die Diagnose: Oberschenkel - halsbruch. Weil die notwendige Operation vor Ort nicht möglich war, kam ihm seine Mitgliedschaft bei den Johannitern zugute: Zwar dauerte es wegen der problemati- schen Rahmenbedingungen zwei Tage län- ger, bis der Learjet der Johanniter in Köln starten und den Patienten abholen konnte. Nach zwei Stunden Flugzeit bis Paderborn und dem Transport per Krankenwagen ins St. Ansgar Krankenhaus in Höxter war die Erleichterung dann aber auch so sehr groß: „Eure Arbeit und euer Einsatz bleiben mir in guter Erinnerung. Trotz der schwierigen Coronalage habt ihr euch sehr bemüht, mich so schnell wie möglich ins Land zu bringen. Ich bin sehr zufrieden und dank - bar für den Einsatz“, lobte Karl M. So wie er zeigten sich 97 Prozent der aus dem Ausland Zurückgebrachten zufrieden oder sehr zufrieden mit der Organisation des Einsatzes. Und auch mit der Betreuung durch die Alarmzentrale und das Transport - personal, wie eine Kundenumfrage ergab. Eine stattliche Bilanz / Mehr als 95.000 Kilometer haben die Johanniter bei solchen Einsätzen mit ihren Rückhol- transporten im Jahr 2021 im Flugzeug oder im Krankenwagen hinter sich gebracht. Umgerechnet entspricht das 2,4 Erdum - rundungen. Vor zwei Jahren waren es noch fast doppelt so viele. Nach dem Wegfall der meisten Beschränkungen rechnet Ste- fan Krahé, Leiter der Johanniter-Flugdiens - te, aber wieder mit einem deutlichen An - stieg der Einsatzzahlen: „Die Reisetätigkeit zieht ja stark an und wir werden diesen Sommer sicher wieder öfter angefragt.“ Gut ist es deshalb, die Rahmenbedingun - gen zu kennen, die für diese im Mitglieds - beitrag inbegriffene Dienstleistung gelten: • Sie gilt für aktive und fördernde Mit - glieder, deren Ehegatten oder Lebens - gefährten sowie deren Kinder, sofern für diese noch Kindergeld bezogen wird. • Es muss eine Erkrankung oder Unfall- verletzung vorliegen, die im Ausland eingetreten ist und die eine Behandlung erfordert, in deren Verlauf eine Rückfüh - rung medizinisch notwendig wird. • Der Hauptwohnsitz des Betroffenen liegt in Deutschland und der jährliche Mit - gliedsbeitrag muss entrichtet worden sein. (Details unter: www.johanniter.de/ auslandsrueckholdienst) Dass die Arbeit des Teams um Stefan Kra - hé mit den vielen zu kontaktierenden Stel - len, Arztgesprächen und der Kommunikati - on mit Krankenhäusern und Flughäfen sehr kleinteilig ist, soll die im Ernstfall ohnehin schon stark belasteten Reisenden nicht zusätzlich fordern: „Während des gesam - ten Einsatzes bleibt die Einsatzzentrale der Hauptansprechpartner für alle Beteiligten“, so der Leiter der Johanniter-Flugdienste. Fotos: Johanniter Der Kontakt zur Alarmzentrale Tel. +49 (0)221 89 10 33 Fax: +49 (0)221 89 03 100 E-Mail: alarmzentrale.koeln@johanniter.de Bei Rücktransporten kooperieren die Johanniter eng mit ihren ausländischen Partnern. Johanniter / Juli 2022 / Fürs Leben 19
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