Johanniter September/22

10 80 Prozent der gut vier Millionen Pflege- bedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt. In zwei Dritteln der Fälle beteiligen sich die Angehörigen an der pflegerischen Arbeit. Vielfach führt das zur Überlastung von Familien – auch weil unterstützende Angebote zu selten in Anspruch genommen werden. Pflegende Angehörige bilden eine tragen - de Säule in der häuslichen Versorgung, Pflege und Betreuung. Und doch haben viele mit dieser herausfordernden Tätig - keit sehr zu kämpfen: Studien sprechen davon, dass sich gut ein Drittel der Men - schen, die Angehörige zu Hause pflegen, davon extrem belastet fühlen. Komplizier - te Antragsverfahren und finanzielle Sor - gen werden als Gründe für diese Selbst - einschätzung genannt. Oft fehlt auch das Wissen über die Möglichkeiten, sich in dieser fordernden Situation unterstützen zu lassen. Dazu zählt auch der Austausch mit Menschen, die vor den gleichen Her - ausforderungen stehen. Im Interview / Die Johanniter in München bieten dafür einen besonderen Service: Einmal im Monat lädt ihre Fachstelle für pflegende Angehörige die Partner, Ver - wandten oder Kinder von pflegebedürf - tigen Menschen zu einem Austausch ein. Diese Treffen geben vielen Rückhalt und praktische Tipps. „Johanniter“ hat sich mit der Gerontologin Elisabeth Feustel und Juliane Thurn, die sich seit mehreren Jahren um ihre Mutter kümmert, über Erfahrungen mit diesem Angebot und die große Bedeutung von Unterstützung durch Experten unterhalten. Pflege Hilfe für die Angehörigen.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTMzMTY=