Johanniter September/22

7 Ahrtal an Handwerkern. Deshalb haben die Johanniter im Juli 2022 einen Service er - öffnet, der über die reine Handwerkerver - mittlung hinausgeht: „Mit unserem Hand - werkerdorf bieten wir schnelle, einfache und günstige Übernachtungsmöglichkei - ten, um Handwerker aus ganz Deutschland ins Ahrtal zu bringen“, erklärt Johanniter- Regionalvorstand Christian Görg. Weit über eigene Grenzen hinaus / Wie wichtig neben dieser Art der Aufbauhilfe Angebote für Kinder in den betroffenen Regionen sind, zeigt eindrucksvoll die Ge - schichte von Familie Kaden. „Eigentlich war alles für meinen Geburtstag vorbereitet – der Tisch schon gedeckt. Dann kam das Wasser und hat alles fortgespült. Die größ - ten Schäden haben wir im Keller: Meine seit der Kindheit gesammelte H0-Modelleisen - bahn, das wertvolle Porzellan-Service, mei - ne gesamte Werkstatt, die Elektrik und die Heizungsanlage sind Schrott“, erinnert sich Hartmut Kaden. Der 60-Jährige arbeitet wie seine Frau im Verteidigungsministerium auf der Bonner Hardthöhe – entsprechend straff waren die Einsatztage nach der Flut geplant. Neben vielen freiwilligen Helfern kam die gesamte Abteilung, unabhängig von Dienstgrad und Besoldungsstufe. Und auch über die grundsätzliche Finanzie - rung sorgt sich der Soldat nicht: „Ich habe damals alle Versicherungen abgeschlossen, die ich haben konnte.“ Glück im Unglück, könnte man meinen. Doch dann das: „Im April diesen Jahres bin ich eines Morgens aufgewacht, konnte nicht aufstehen. Extremer Brechreiz bei jeder Bewegung, Gleichgewichtsstörungen und höllische Kopfschmerzen“, so Hartmut Kaden. Ein entzündeter Nerv hat ihn aus dem Rennen geworfen. Es ist der mühsa - me Kampf um Gutachten, Handwerker und der Alltag ohne eigenes Zuhause, was den „Viele Ältere wissen nicht, wo sie sich beraten lassen können. Da ist es gut, dass es einen Ort gibt, an dem die Johanniter sich um sie kümmern.“ Isolde Sebastian Bei den Kinderfreizeiten wusste Familie Kaden ihre drei Kinder Levke, Mieke und Hannah im - mer gut aufgehoben. Von ihren Fotoalben konnte Ute Ritterbach nur eines retten. Die Seelsorger der Johanniter kommen bis heute zu ihr nach Hause.

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