Johanniter Dezember/22

Foto: Nikolaus Brade Für bedürftige Menschen sind die Tafeln zuverlässi- ge Anlaufstellen, um auch in schwierigen Zeiten über die Runden zu kom- men. Die Johanniter sind vielerorts Partner beim Sammeln und Verteilen der Lebensmittelspenden. Wir haben einen Ausga- betag in Coswig begleitet. Es ist noch dunkel um sieben Uhr an diesem kühlen Herbsttag im sächsischen Coswig, als Werner und Volker mit dem Transporter losfahren. Die zwei Rentner sammeln die ersten Lebensmittelspenden ein: erst zu den acht Bäckern in und um Coswig, später zu den Supermärkten – Rewe, Aldi, Netto, Lidl und Kaufland geben regelmäßig aus - sortierte Waren weiter. Denn die sollen nicht im Müll landen, sondern an Bedürftige verteilt werden. In Coswig sind dafür die Jo - hanniter mit ihrer mobilen Tafel zuständig. Tafeln gibt es in Deutschland seit 1993, als engagierte Berliner Frauen die erste Ein - richtung für Obdachlose gründeten. Mittler - weile gibt es unter dem Dach des Vereins „Die Tafel“ mehr als 960 Einrichtungen bundesweit – einige von ihnen im ganzen Bundesgebiet in Kooperation mit und be - trieben von ehrenamtlichen Johannitern. Zwei Fliegen mit einer Klappe / Für die meisten Spender ist die Abfallvermeidung nur ein Motiv. „Klar ist es besser, nichts in die Tonne geben zu müssen. Wenn wir dann aber noch Bedürftige mit unseren Waren unterstützen können – umso besser“, er - klärt Steffi Claus, Chefin der gleichnamigen Bäckerei. Bis zu 150 Brötchen und 30 Brote täglich bleiben in ihren acht Standorten übrig und gehen an die Johanniter. Ein Zustand, den die Bäcker zwar gern vermei - den würden: Angesichts steigender Kosten für Energie und Rohstoffe schmerzt jedes Johanniter / Dezember 2022 / In Aktion 5

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