Johanniter September 2023

7 Auch im Unterricht (rechts) steht der Praxisbezug im Vordergrund der Aus- bildung. Klassisch trifft modern: Harmonisch verbindet sich der Campus Leipzig mit den angrenzenden denk- malgeschützten Gebäuden (ganz rechts). Auch in den speziell eingerichteten Phy - siotherapie-Räumen geht es darum, möglichst realitäts- nah die künftige Arbeit kennenzu- lernen. Foto: Eric Kemnitz sich mit dieser Ausbildung auch ein Kindheitstraum: Als Fünfjähriger hatte er einen schweren Fahrrad­ unfall. Das Letzte, an das er sich vor seiner Ohn - macht erinnern kann, waren die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes. „Deren Ruhe und Sicherheit haben mich tief beeindruckt“, sagt der angehende Notfallsanitäter. „So wollte ich auch werden.“ Kooperationen im In- und Ausland / Auch der Le- bensweg von Vaiva Musteikyte folgt einem solchen roten Faden. Als Jugendliche hat sie selbst in ihrer litauischen Heimat Schwimmen als Leistungssport betrieben. Die Liebe hat sie vor drei Jahren nach Deutschland gebracht. Nach einem Jahr Bundesfrei - willigendienst in einer Leipziger Waldorfkita spricht sie nicht nur sehr gut Deutsch. Sie weiß auch: „Ich möchte mit Menschen arbeiten.“ Eine Physiothe - rapie-Praxis brachte sie auf die Idee, am Campus Leipzig die Ausbildung zur Physiotherapeutin zu ma - chen. Und ein besonderes Kursprogramm kommt ihr da ganz recht. „Wir bieten in Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Leipzig und dem Landessport - bund Sachsen Zusatzmodule zur Sportphysiothe - rapeutin an. Wir bilden also aktive Leistungssport - lerinnen und Leistungssportler in diesem Beruf aus – aber unsere Azubis können sich natürlich auch spezialisieren“, erklärt Sandra Menzel. Genau das strebt Vaiva an: Als Sportphysiothera - peutin möchte sie Leistungssportler betreuen. „Und ich habe große Lust, Kurse anzuleiten und viel- leicht auf einem YouTube-Kanal spezialisierte An - leitungen zu veröffentlichen. Das gibt es nämlich in deutscher oder in litauischer Sprache noch nicht.“ Noch ein Ausbildungsjahr hat sie bis dahin vor sich, lernt und übt in der Physiotherapie-Praxisumgebung des Campus Leipzig und nutzt auch die besonderen Möglichkeiten der Johanniter-Akademie, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Einblicke in den Berufsalltag / „Durch unseren Fachbereich Internationale Bildung und Integration haben wir die Möglichkeit, alle Auszubildenden im zweiten Jahr für zwei Wochen in ein Praktikum im europäischen Ausland zu senden“, erklärt Sandra Menzel. Für Vaiva war das ein Praktikum in einer Be - hinderteneinrichtung im spanischen Alicante. „Eine spannende Erfahrung“, erinnert sich die 22-Jährige, „Die Lehrenden fahren meist selbst noch im Rettungsdienst und können uns deshalb viel aus der Praxis beibringen.“ Tobias Schulz, Auszubildender

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