Johanniter März 2024

Johanniter / März 2024 / In Aktion 14 Foto: New Dawn Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffs- kriegs ist ein Frieden nicht in Sicht. Neben der Unterstützung der Menschen in der Ukraine mit überlebenswichtigen Gütern werden psychologi- sche Hilfsangebote immer wichtiger. „In den Städten und Dörfern an der Front haben die Menschen ihre knappen Ressourcen erschöpft und sind auf Hilfe angewiesen, um zu überleben. Viele leben ohne Wasser, Gas oder Strom“, sagt Adam Mckerrow, Johanniter-Landesbüroleiter in der Ukraine. Deshalb fahren die Mitarbeitenden der Johanniter-Partner „Eleos“ und „New Dawn“ täg - lich in die Dörfer und Städte entlang der Frontlinie im Süden und Südosten der Ukraine, um die Men - schen zu unterstützen. Im Gepäck: Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Batterien, Lampen, Dämmmaterial, Dachschindeln, Feuerholz, Kohle und Decken. Dank der Hilfe der Johanniter konnten so bereits Tausende zerstörte Dächer wieder gedeckt und Häuser winter - fest gemacht werden. Ein zermürbender Alltag / Fast täglich gibt es lan- desweiten Luftalarm. Zu jeder möglichen Tages- und Nachtzeit. Innerhalb weniger Minuten müssen sich die Menschen und auch die Mitarbeitenden der Jo - hanniter und ihrer Partner für Stunden in Luftschutz- bunker flüchten. „Das zermürbt die Menschen“, sagt Adam Mckerrow. Deshalb legen die Johanniter neben den weiterhin lebensnotwendigen Hilfsgütervertei- lungen den Fokus ihrer Arbeit künftig verstärkt auch auf die mentale Gesundheit der Menschen vor Ort. Bereits jetzt werden vier Frauenhäuser unterstützt, in denen Mütter mit ihren Kindern sowohl Zuflucht vor häuslicher Gewalt und den Gräueltaten der russischen Armee erhalten, als auch psychologische Hilfsangebote bekommen. 80 Projekte für Geflüchtete / Unterstützung und Beistand erhalten die Leidtragenden des Kriegs nicht nur in ihrem Heimatland. Die Johanniter sind auch in Deutschland für die vor dem Krieg Geflüchteten da. Bis Ende 2023 konnten in bundesweit 80 Projekten 12.653 Menschen aus der Ukraine versorgt werden. Hinzu kommen viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die in den Unterkünften, Beratungsstellen, Integrations - projekten und Bildungsangeboten für Geflüchtete seit zwei Jahren Hilfe erhalten. Auch hier ist zu - nehmend psychologischer Beistand gefragt. So wie etwa beim erfolgreichen Projekt „Erste Hilfe für die Seele“, das die Johanniter für die Bewohner einer Container-Unterkunft im nordrhein-westfälischen Lünen anbieten. Im bayerischen Ingolstadt werden dagegen besonders Kinder und Jugendliche im Rah - men des Projektes „Farba“ bei der Bewältigung ihrer Erfahrungen begleitet. In Kleingruppen helfen ihnen spezialisierte Mitarbeitende behutsam und in ge - schütztem Rahmen, ihre traumatischen Fluchterfah - rungen zu verarbeiten. /Sandra Lorenz Hilfe der Johanniter im Überblick Allein im Jahr 2023 haben die Johanniter mit ihren Hilfsmaßnahmen mehr als 327.000 Menschen in der Ukraine erreicht. Insgesamt wurden dafür rund 6,75 Millionen Euro an Spendengeldern umgesetzt. Weitere 8,5 Millionen Euro an Spenden kamen den 80 Johanniter-Projekten für Geflüchtete in Deutschland zugute. www.johanniter.de/ukraine Ukraine Hilfe für Körper und Seele. Hilfspakete für den täglichen Bedarf sind nur eine der vielen Arten, mit denen die Johanniter den Menschen in der Ukraine helfen. Immer wichtiger wird die psychologische Unterstüt - zung in dem seit zwei Jahren dauernden Krieg.

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