Johanniter Juni 2024
Johanniter / Juni 2024 / In Aktion 8 Immer dienstags steht das Angebot der „Blaulichtzwer- ge“ auf dem Pro - gramm. Hier lernen schon die Kleinsten, wie man anderen helfen kann. Die Hort- und Ganztags- angebote der Johanniter Formelles und informelles Lernen gut miteinander zu verbinden: Das ist das Ziel der Hort- und Ganztagsangebote der Johanniter. Mit unserer langjäh- rigen Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe tun wir das schon an 120 Orten in Deutschland. www.johanniter.de/ganztag mal über das Zuhause zu sprechen“, erklärt sie. Wie sie das meint, zeigt sich schnell. Der zehnjährige Juri* – begeisterter Handballer und „Minecraft“- Spieler – erzählt schnell von den drei Wohnungen, zwischen denen er pendelt: Großeltern, Papa, Mama. Und auch die elfjährige Marie* lächelt fröh - lich: „Hier kann ich mit meinen Freunden Fußball spielen und die Erzieher sind alle freundlich.“ Helfen lernen / Doch den ganzen Tag im immer gleichen Raum, das tut keinem gut. Und so finden zum Beispiel die „Blaulichtzwerge“ in den Räumen des „Zauberhutes“ statt. Die Erste-Hilfe-Kurse für Kinder sind ein Highlight der Ganztagsbetreuung und wurden im Regionalverband entwickelt. Spielerisch in Form einer Reise zeigen Johanniter wie Beate Edler den Kindern die wichtigsten Verhaltensweisen bei Verletzungen und Unfällen. Die gelernte Verkäuferin wollte sich beruflich verändern und erinnerte sich an ihren Berufswunsch Kinderkrankenschwester. So ist sie als Quereinsteigerin bei den Johannitern gestar - tet und hat nun viel Freude daran, mit den Kindern zu arbeiten. „In den Kursen lernen die Kinder auch, auf andere zu schauen, sich zu kümmern“, erklärt die 59-Jährige. Später sind sie mit einer Sanitäts - tasche in der Schule unterwegs und als Ersthelfende hochgeachtet. Der Kurs endet mit einer Prüfung und einem Besuch der Rettungswache. Ein Höhepunkt für die Kinder – auch so kann man dem Fachkräfte - mangel im Sanitätsdienst entgegenwirken. Mit dem sieht sich aber auch die Leitung des „Zau- berhuts“ konfrontiert. Der Mangel an ausgebildeten Fachkräften zeigt sich auch in Eutin. Der Dienst ist dringend auf Quereinsteigerinnen wie Beate Edler angewiesen. Gleichzeitig würde die Teamleitung ihre Mitarbeitenden auch gern weiterqualifizieren: „Wir wünschen uns gezielte Fortbildungen für unsere Ar- beit im Ganztag. Viele Angebote sind allein für den Kita-Kontext konzipiert und daher auch nur dort gut anwendbar“, sagt Claudia Lejeune, stellvertretende Leitung des „Zauberhuts“ und für den Standort „Am See“ zuständig. Was fehlt, ist ein Fortbildungsange - bot, das direkt in den Praxisalltag eingebaut wer - den kann und auf die Altersgruppe von Kindern an Grundschulen zugeschnitten ist. Aktuell werde auf Ministerien-Ebene an einem Curriculum für eine pädagogische Basisqualifikation für nicht pädagogische Mitarbeitende im Ganztag gearbeitet, weiß Julia Fischer. Wie und wann die - se zur Verfügung steht, ist bisher nicht absehbar. Denn alles rund um Bildung ist sogenannte Länder- sache – Entscheidungen und Bundesgesetze wie der ab 2026 gültige Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung geben nur grobe Rahmen, welche die einzelnen Bundesländer dann ausgestal- ten. Bleibt zu hoffen, dass dies möglichst an vielen Schulen so gut gelingen kann wie an der Eutiner Ganztagsschule. /Peter Altmann * Namen von der Redaktion geändert. Foto: Nikolaus Brade
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