Johanniter März 2025
zur Selbsthilfe. Betroffene, die sich in einer unmittelbaren Hochwassersituation meist ohnmächtig fühlen, erhalten so das geeig - nete Werkzeug, um selbst aktiv zu werden, sobald die Lage es zulässt. Mit Generatoren und Pumpen / „Bei dem Material haben wir uns sehr genau an dem orientiert, was in der Vergangenheit tat - sächlich auch nachgefragt wurde: Wenn der Strom weg ist, braucht es zunächst Generatoren, auch um die Pumpen und Bautrockner zu betreiben“, sagt Marcus Röhe, der als Fachdozent Bevölkerungs - schutz schon viel Erfahrung gesammelt hat und für die Johanniter als Kreisbereit - schaftsleiter Oberallgäu-Kempten arbeitet. „Außerdem bieten wir auch ganz viel ganz Grundsätzliches: Schaufeln, Besen, Gum - mischieber, Baueimer, Handschuhe.“ Darü - ber hinaus geht es laut Röhe darum, einer aktuellen gesellschaftlichen Herausforde - rung zu begegnen: „Viele schauen heutzu - tage auf sich selbst. Mit dieser Konzeption wollen wir da gegensteuern: etwas für die Gemeinschaft tun und so vielleicht auch die Nachbarschaftshilfe unterstützen.“ In vorerst drei Regionalverbänden der Johanniter-Unfall-Hilfe werden die De - pots seit Februar vorgehalten: in Kemp - ten, Ingolstadt und Ravensburg, gelagert in Abrollcontainern, Anhängern und in einer Halle. Pro Standort wurden dafür 80.000 Euro aus Spendengeldern von Aktion Deutschland Hilft e. V. investiert. Jeweils 20 Haushalte können gleichzeitig mit den Materialien versorgt werden, die im Ernstfall schnell vor Ort sind und sich je nach Schadenslage auch zusammenführen lassen, um gleichzeitig 60 Haushalte zu unterstützen. Derzeit in Vorbereitung ist ein ähnliches Konzept der Johanniter im Landesverband Nordrhein-Westfalen, wo in einem noch größeren Maßstab Material eingelagert und im Bedarfsfall an Privat - personen ausgegeben werden soll. Eine Lücke füllen / „Ich glaube, dass wir mit unserem Angebot sehr gut eine be - stehende Lücke füllen“, sagt Sven Müller, der als Fachberater Bevölkerungsschutz im Regionalverband Oberbayern für das Depot in Ingolstadt zuständig ist. „Im Ein - satz werden wir dann sehen: Haben wir die entsprechende Anzahl von den Sachen?“ Aus Erfahrung mit einer Lieferung von 148 Bautrocknern im September 2024 nach Österreich glaubt er aber, dass das Projekt ein Selbstläufer sein wird: „Über Mundpro - paganda geht das im Ernstfall ganz schnell. Und wenn die Betroffenen selbst aktiv werden, entlasten wir auch die professio - nellen Einsatzkräfte.“ / Wolfgang Brenner www.johanniter.de/ hochwasser Generatoren, Pumpen und weitere Hilfsmittel sind der Grundstock für die neuen Hochwasserdepots. Foto: Simon Steinhilber „ Ich glaube, dass wir mit unserem Angebot sehr gut eine beste- hende Lücke füllen.“ Sven Müller, Fachberater Bevölkerungsschutz im Regional- verband Oberbayern Johanniter / März 2025 / In Aktion 11
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