Johanniter März 2025
Foto: ELEOS Ukraine Ein bisschen Hoffnung. Mit einer Unterkunft und einem Grundstock für ein neues Leben versorgen die Johanniter mit ihren Partnern von ELEOS Betroffene aus umkämpften Gebieten. Mit ihrem Projekt „Road of Hope – Straße der Hoffnung“ evakuieren die Johanniter gemeinsam mit ihren Part- nern umkämpfte Gebiete im Osten der Ukraine. Für die Menschen ist der Abschied von ihrer Heimat schmerzhaft. In schwierigen Zeiten aber auch die Chance für einen Neuanfang. Eine lange Zeit der Entbehrung, Angst und des Verlustes liegt bereits hinter den Menschen in der Ukraine. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 ist die Lage vor allem in den Frontgebieten prekär: „Die Menschen leben unter teil - weise dramatischen Bedingungen“, sagt Florian Beck, Programmreferent der Johan - niter für die Ukraine. „Sie verbarrikadieren sich in Kellern oder den Ruinen ihrer Häuser und hoffen, von den Einschlägen verschont zu bleiben.“ Mit ELEOS, der langfristigen Partnerorganisation vor Ort, haben die Jo - hanniter deshalb das Projekt „Road of Hope – Straße der Hoffnung“ gestartet. Helfende bringen Menschen aus grenznahen Dörfern in Regionen tiefer im Landesinneren. Dabei zählt jeder Kilometer. „Die Menschen, die nach drei Jahren Krieg immer noch an der Front leben, sind oft alt und teils auch körperlich nicht mehr in der Lage, das Haus zu verlassen. Oder es fehlen schlichtweg die Mittel“, erklärt Beck. „Mit Spenden aus Deutschland können wir den Menschen helfen, an sicheren Orten einen Neuanfang zu wagen.“ Heimat unter Beschuss / Olena ist eine von ihnen. Noch vor Kurzem lebte sie in Veterynne direkt an der Grenze zu Russ- land. Doch der andauernde Beschuss ver - wandelte ihr Leben in einen Albtraum. Die Flucht der 56-Jährigen ins acht Kilometer entfernte Kozacha Lopan half nicht lan- ge: Russische Artillerieangriffe zerstörten das Verwaltungsgebäude, in dem sie als freiwillige Helferin arbeitete. Das „Road of Hope“-Team brachte Olena in die Provinz- hauptstadt Charkiw, wo sie jetzt Hilfe bekommt mit neuen Ausweisdokumenten und einer Unterkunft für den Neustart. Auch das Ehepaar Mykolas hatte bis zuletzt gehofft, in Pawliwka bleiben zu können. Das Dorf nahe Sumy war ihr Zuhause, ein Ort voller Erinnerungen. Doch die Nähe zur russischen Grenze veränderte alles. Als die Angriffe immer häufiger wurden und sämtliche Nachbarn flohen, wussten die Mykolas’, dass auch sie keine Wahl mehr hatten. Nicht zurücklassen wollten sie aber ihre Kaninchen, die ihnen in den dunkelsten Tagen Trost gespendet hatten. Das Team von „Road of Hope“ brachte das Paar samt Familie und tierischen Begleitern sicher nach Sumy. Im Koordinierungszentrum für Humanitäre Hilfe fanden sie einen Ort zum Durchatmen, bevor sie schließlich wohlbe - halten zu Verwandten weiterreisen konnten. 12
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