Johanniter Juni 2025
Protokoll des Kinder - parlaments in der „Zwergenwache“: Kind - gerecht über Symbole wird festgehalten, was neu ist und beschlossen wird. Ganz unten: Noch sieben Mal schlafen, dann trifft man sich wieder. Bei all diesen Prozessen gibt es ein klares Ziel: „Kinder sollen sich als selbstwirk - sam empfinden. Sie können mit ihrem Tun etwas bewirken: Sie werden gehört, gesehen und ihre Meinung zählt“, erklärt Julia Lampe, Fachberaterin für Kitas im Johanniter-Landesverband Sachsen-An - halt/Thüringen. Neben dem Aushandeln mit den Erwachsenen ist das auch für das Miteinander der Kinder wichtig: Denn Demokratie ist nicht nur, dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden. „So wie sie das Miteinander mit den Erziehenden erleben, so verhalten sie sich auch zu anderen Kin- dern“, so Julia Lampe. Hier sind die Erwachsenen ihr wesent- liches Vorbild: Es braucht Fachkräfte, die partizipative Bildung und Erziehung mit - tragen. Die Johanniter haben sich mit dem „Zielsetzung 2027“ dafür einen Rahmen gegeben. Für dessen Umsetzung sorgt Julia Lampe im Johanniter-Landesver - band Sachsen-Anhalt/Thüringen. „In Fort- und Weiterbildungen reflektieren wir das Handeln der pädagogischen Fachkräfte. Dazu gehört auch Biografiearbeit.“ Denn welche Erfahrungen Menschen, die dann in der Kita arbeiten, in ihrem eigenen Leben Mit gelebten Erziehungspartner - schaften helfen die Johanniter, Kinder zu starken und selbst- bewussten Personen zu machen. In bundesweit 650 Kindertages - stätten für knapp 44.000 Kinder. www.johanniter.de/kita „ Sie werden gehört, gesehen und ihre Meinung zählt . “ Julia Lampe, Fachberaterin für Kitas im Landesverband Sachsen-Anhalt/Thüringen Foto: Marcus Brodt bezüglich Mitsprache und Demokratie ge - macht haben, bestimmt wesentlich ihren Erziehungsstil. Das Miteinander ernst nehmen, Demokratie wirklich leben – das ist die Grundlage dafür, dass Kinder ihren Alltag auch partizipativ erleben. „Aber auch die schönste Kitaver - fassung bringt nichts, wenn Kinder dann erleben, dass ihre Meinung zwar gehört, aber nicht beachtet wird. Denn dann lernen sie, dass sie sich auf Demokratie nicht ver - lassen können“, so Durand. Diese Verlässlichkeit gilt es auch den Eltern zu vermitteln. „Viele unserer Eltern haben sich bei unserer über Jahre hinweg ent- wickelten Verfassung eingebracht“, erklärt Ulrike Froß von der „Zwergenwache“. „Un - ser wesentliches Argument für die Beteili - gung der Kinder an Entscheidungen, die sie selbst betreffen, ist das Kindeswohl und damit einhergehend der Kinderschutz. Ein Kind, das gelernt hat, seine Wünsche zu äußern, ist auch eher fähig, sich in schwie - rigen Situationen zu behaupten.“ Und so wird das scheinbare banale Beispiel, ob nun Jacke sein muss oder nicht, zu einem wichtigen Schritt in der Entwicklung zum selbstständigen und selbstwirksamen Kind. / Peter Altmann www.johanniter.de/kita Johanniter / Juni 2025 / In Aktion 12
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