Johanniter Juni 2025
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland über 400 Menschen bei Badeunfällen er - trunken, fast die Hälfte davon in den Som - mermonaten. Dabei lassen sich die meisten Badeunfälle leicht vermeiden. Viele Unfälle sind Übermut und Unwissenheit geschul- det. Vor allem Männer überschätzen häufig ihre Kondition. Wenn dann noch Alkohol im Spiel ist, kann leichtsinniges Verhalten schnell lebensgefährlich werden. Warum die Zahl der Badeunfälle schon im dritten Jahr in Folge steigt, lässt sich nur vermuten: Zum einen machen die som - merlichen Rekordtemperaturen vor allem älteren Menschen zu schaffen und können zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie sich Hals über Kopf in die Fluten stürzen. Zum anderen lernen immer we - niger Kinder schwimmen. Und gerade sie sind besonders gefährdet. Kinder ertrinken lautlos / Denn Kinder er- trinken besonders schnell, oft bleibt nicht einmal eine Minute Zeit, um zu reagieren. Das Tückische: Sie ertrinken lautlos. Bis etwa zum 3. Lebensjahr erstarren Kinder, wenn sie zu ertrinken drohen. Dann können sie den Kopf nicht mehr richtig über Was- ser halten. Sobald Wasser in den Mund- Rachen-Raum bis zum Kehlkopf dringt, verkrampfen sich ihre Stimmritzen – die Kinder können nicht mehr um Hilfe schrei- en. Für Babys kann sogar eine Pfütze oder ein flacher Gartenteich zum Verhängnis werden. Auf Nummer sicher geht, wer an einer be - wachten Badestelle schwimmt, am besten in einem stehenden Gewässer. Aber auch hier gilt: Niemals aufgeheizt ins kalte Wasser springen und schon gar nicht mit Alkohol oder anderen Drogen im Blut. El - tern sollten ihre Kinder beim Baden nie aus den Augen lassen. Aber auch Erwachsene gehen besser nicht alleine schwimmen, da - mit immer jemand Hilfe organisieren kann. In unbekannten Gewässern sollte man besonders vorsichtig sein und prüfen: Gibt es zum Beispiel Strömungen oder Schiffs - verkehr? Was tun im Notfall? / Wer einen Badeun - fall beobachtet, sollte ruhig und überlegt handeln. Die eigene Sicherheit geht immer vor. Wenn möglich, sollte die verunglückte Person schnell aus dem Wasser geborgen werden. Atmet sie normal, wird sie in die stabile Seitenlage gebracht und zugedeckt, damit der Körper nicht noch weiter aus- kühlt. Bei Atemstillstand muss sofort mit der Wiederbelebung begonnen werden. Damit es in Zukunft hoffentlich wieder weniger Badeunfälle gibt, sollten Kinder so früh wie möglich schwimmen lernen. Die Johanniter-Kita „Fridolin“ in Magdeburg geht mit gutem Beispiel voran. Im hausei - genen Pool lernen schon Kita-Kinder unter Anleitung eines Rettungsschwimmers die wichtigsten Baderegeln. / Ilona Schäkel Foto: Adobe Stock/Jenny Sturm Fresh-up für die Erste Hilfe Wer weiß, was im Notfall zu tun ist, der kann Leben retten. Deshalb bieten die Johanniter bundesweit ganztägige Kurse für Erste Hilfe – auch solche, bei denen es aus - drücklich um Notfälle bei kleinen und größeren Kindern geht. Unter anderem wird dort auch ver- mittelt, was bei einem Badeunfall zu tun ist. Ein digitaler Fresh-up- Kurs ist die ideale Möglichkeit, bereits vorhandenes Wissen wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. www.johanniter.de/erstehilfe Sommer, Sonne, Badespaß: Was gibt es Schöneres als den ersten Sprung ins kühle Nass! Aber Vorsicht: Seit Jahren steigt die Zahl der Badetoten in Deutschland, vor allem bei Kindern unter fünf Jahren. Wir geben Tipps für ein ungetrübtes Badevergnügen und zeigen, wie man richtig reagiert, wenn eine Person zu ertrinken droht. Johanniter / Juni 2025 / Fürs Leben 25
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