Johanniter Juni 2025

Erste-Hilfe-Wochenende: Retten? Können auch die Kleinsten Hartha / Geschäftiges Wuseln und Stimmengewirr erklingt auf dem Harthaer Schulhof. Das kennen die alten Mauern sonst nur an Schultagen – an diesem Wochenende schiebt die Pestalozzi Grund- und Ober- schule aber eine Sonderschicht. „Müssen wir hier hin?“, ruft ein kleines Mädchen mit langen blonden Zöpfen. „Nein, erst- mal zu Station 6“, entgegnet freundlich ein etwa 17-jähriger Gruppenleiter in roter Johanni- ter-Jugend-Kleidung. Zum jährlichen Erste-Hil- fe-Wochenende der Johanni- ter-Jugend Sachsen sind rund 180 Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 18 Jahren an- gereist. Obendrauf kommen zahlreiche Helferinnen und Helfer aus allen sächsischen Johanniter-Verbänden. Vom 11. bis zum 13. April 2025 wur- de gemeinsam mit der Jugend intensiv für Notfälle und Ret- tungseinsätze trainiert. Getreu dem Motto: Miteinander stark! Durch einen Seiteneingang erreicht man das Treppenhaus der Schule. Hier sitzt Karl Leut- göb mit seinem Team. Als Be- auftragter für die Organisation des Erste-Hilfe-Wochenendes gibt er Auskunft über die Abläu- fe an diesem Tag; oder verteilt dringend benötigte Utensilien, wie eine Rolle Kreppband an zwei Mädchen. „Die bringen wir gleich wieder“, rufen sie mit breitem Grinsen. „Na, hoffent- lich“, entgegnet Karl lachend. Der Umgang ist freundlich, die Stimmung bestens. Quer über das Gelände und innerhalb des Schulgebäudes wurden 12 Stationen verteilt, die alle Teil- nehmenden in ihren Verbands- gruppen durchlaufen. Wichtige Kompetenzen und das richtige Mindset Das Angebot der Stationen ist vielfältig und auf weit mehr als „nur“ Erste Hilfe ausgelegt. Neben klassischen Aufgaben wie Wiederbelebung und Herz- Druck-Massage, richtige Wund- versorgung und das Erkennen spezifischer Gefahrensitua- tionen, werden auch Geschick- lichkeitsparcours für den Pa- tiententransport, Techniken für Verletzte mit Sturzhelm sowie Teamaufgaben angeboten, die Fingerspitzengefühl und Taktik fördern. Zusätzlich sensibilisieren Workshops die jungen Menschen für Themen wie „Demokratie retten“ und „Nachhaltigkeit“. Mit modernen Mitteln und interaktiven Methoden ver- mitteln die engagierten Trai- nerinnen und Trainer zentrale Aspekte der Ersten Hilfe neben wichtigem Wissen für den Selbstschutz. Wie viel Herzblut in der Veranstaltung steckt, zeigen die liebevoll gestalteten Übungsplätze. Eine Sammlung Reagenzgläser weist eine Situ- ation als Chemieunfall aus. Ein außer Kontrolle geratenes Feuer qualmt bedrohlich Rauch über den Hof. Es wurde viel inves- tiert, damit die Rettungsprofis von Morgen bestens auf die kommenden Aufgaben vorbe- reitet sind. Davon überzeugte sich auch Oberbürgermeister Ronald Kunze, der am Samstag persön- Fotos: Tobias Naumann Beim Retten kann man schnell selbst zum Opfer werden, wie hier während eines fingierten Gasaustritts. Vorsichtig und behutsam: Bei der Ret- tung von Motorradfahrenden kann es schnell zu Fehlern kommen. 18 Johanniter / Juni 2025 / Landesverband Sachsen

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