Johanniter September 2025
Fotos: Sonja Steinmaier-Berner Trainerin Therese Helfert alle zwei Wochen mittwochs um 13 Uhr in die Schule und unterrichtet den Nachwuchs. Sechs Mäd- chen aus der 9. Klasse sind seit Beginn des Schuljahrs neu in der Erste-Hilfe-AG dabei. In der heutigen Gruppenstunde steht das Thema „Krampfanfall“ auf dem Programm. Therese Helfert aktiviert die Schülerinnen von der ersten Minute an. Es kommt keine Langeweile auf, alle sind eifrig dabei. „Wo- ran erkenne ich, dass ein Patient krampft?“ Die Mädchen melden sich: „Die Muskeln sind angespannt.“ „Der Patient kann nicht mehr reden.“ „Gut“, lobt Helfert, „und was ist mit den Augen?“. So geht es eine Weile, bis alle Symptome richtig benannt sind. Auch die Schülerinnen Eliane und Joy sind eifrig da- bei. Sie haben sich für die freiwillige Erste- Hilfe-AG angemeldet, weil ihre Freundinnen mitmachen und sie sich für Medizin interes- sieren. Joy möchte später Medizin studieren, Eliane plant das für Psychologie. Therese Helfert weiß aus Erfahrung: „Für uns Johanniter ist diese Arbeit an den Schulen sehr wichtig. Wir gewinnen tolle Nachwuchskräfte, die nach der Schule bei uns im Freiwilligendienst arbeiten, eine Aus- bildung bei den Johannitern machen oder neben dem Studium bei uns arbeiten.“ Auch sei es schön zu beobachten, wie sich die Ju- gendlichen entwickeln: „Ich mag die Arbeit an der Schule sehr. Am Anfang sind die Teilnehmenden oft schüchtern und am Ende des Kurses wissen die Jungen und Mädchen, ich steh fest im Leben und ich kann was.“ Die Arbeit an den Schulen wird nicht durch staatliche Mittel finanziert. „Wir sind des- halb sehr dankbar für jede Spende, die den Schulsanitätsdienst ermöglicht“, erläutert Helfert. Übung macht den Meister In der Erste-Hilfe-AG wechseln sich Theorie und Praxis ab. Die Mädchen ordnen Be- schwerden die jeweils richtigen Diagnosen zu. Danach stehen praktische Übungen auf der Tagesordnung. Damit die Erste-Hilfe-AG möglichst viel bringt, üben die Jugendlichen im Wechsel mit den Theorie-Stunden auch praktisch. Heute gehen immer zwei Mäd- chen zusammen. Joy und Eliane beraten sich zu ihrem Fallbeispiel und spielen dann den anderen vor, wie sie handeln würden. Therese Helfert ist zufrieden: „Das war schon richtig gut. Du bist gut auf Augen- höhe mit der verletzten Person gegangen, hast die richtigen Maßnahmen eingeleitet und den Rettungswagen gerufen“, lobt Hel- fert die angehende Schulsanitäterin. In einer der nächsten Ferienwochen kommen die Jugendlichen dann zu einer Intensivwoche zu den Mannheimer Johannitern und sind danach fertig ausgebildet – und dann immer einsatzbereit, um anderen zu helfen. Mehr zum Schulsanitätsdienst der Johanniter unter: qr.johanniter.de/jj-bw_ssd 16 Johanniter / September 2025 / Landesverband Baden-Württemberg
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