Johanniter Dezember 2025
»Wir freuen uns besonders über den Zuwachs an Regelschulen. Das zeigt, dass Integration für alle immer besser gelingt« Stephan Pies, Leiter Kinder- und Jugend Foto: Juri Samochwalow, Daniela Ziegler ZWEIHUNDERT! Über diese Zahl durfte sich die Ab- teilung Kinder- und Jugendhilfe der Johanniter in Unterfranken im März freuen. Mittlerweile sind 200 Schul- und Individualbegleitungen in Schulen und Kin- dertageseinrichtungen aktiv. Diese Begleitungen unterstützen körperlich, psychisch und emotional beeinträchtigte Kinder beim Besuch einer Kita oder Schule. Sie geben Sicherheit, motivieren in schwierigen Zeiten und helfen im Umgang mit anderen. Mit so wenig Hilfe wie möglich und so viel wie nötig. Der rasante Aufschwung der letzten Jahre zeigt die enorme Entwicklung des Sachgebiets. Das vierköpfige Verwaltungsteam um Leiter Stephan Pies sieht klare Gründe dafür auch in gesetzlichen Verände- rungen. „Gleiche Rechte für alle“ lautete der Leitspruch der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009, die beeinträchtigten Kindern den Besuch an Regelschulen ermöglicht. „Durch den stetigen Anstieg unserer Begleitungen wuchs sowohl die Qualität der Arbeit in den Einrichtun- gen als auch in der Verwaltung. Das positive Feedback motiviert uns enorm“, berichtet Teamleitung Emely Heym. Und die Nachfrage bleibt hoch. Der Johanniter-Naturkindergarten „Ackerstrolche“ ist eine von insgesamt 18 Kinderbetreuungseinrichtungen der Johanniter in Unterfranken und auch eine ganz besondere. Seit dem 1. Septem- ber 2025 ist die Einrichtung vollständig auf den Hubertushof der Familie Kuhn gezogen. Damit kann das pädagogische Konzept des Naturkindergartens nun in seiner ganzen Vielfalt umgesetzt werden. Ein Kindergarten auf einem Bauernhof bedeutet für die Kinder das tägliche Lernen mit allen Sinnen. Hier erleben sie die Natur unmit- telbar. Sie beobachten Tiere, sehen, wie Pflanzen wachsen und geerntet werden, und erfahren, wie Landwirtschaft funktioniert. Dabei entwickeln sie Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit und Achtsamkeit gegenüber ihrer Umwelt. Diese Werte werden sie ein Leben lang begleiten. Schon in den ersten Wochen gab es viel zu entdecken. Auf dem Weg zum Hof erspähten die Kinder Rehe, Hasen und Fasane, auf dem Gelände huschen Eichhörnchen durch die Bäume, und beim Maishäckseln auf den Nachbarfeldern durften sie hautnah dabei sein. Auch das eigene Ernten kam nicht zu kurz. Frische Äpfel direkt vom Baum schmecken schließlich am besten. Wenn Wind und Regen einmal zu stark werden, bietet ein gemüt- licher Raum Schutz. Ansonsten spielt sich das Leben der „Acker- strolche“ draußen ab. Mitten in der Natur, wo jedes Wetter ein neues Abenteuer bedeutet. Stetige Entwicklung in der Kinder- und Jugendhilfe 200er Marke geknackt! Neustart auf dem Bauernhof Die „Ackerstrolche“ leben jetzt Natur hautnah 16 Johanniter / Dezember 2025 / Regionalverband Unterfranken
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