Johanniter Dezember 2025

Der Waffenstillstand im Gazastreifen bringt ein Aufatmen – doch von einem Zustand der Normalität sind die Men- schen dort weit entfernt. Areej Jamal, Koordinatorin für Gesundheitsprojekte bei der Johanniter-Partnerorganisa- tion Juzoor, berichtet über das Leben in einem zerstörten Land. „Es fehlt an Unterkünften, sauberem Was- ser. Gesunde Lebensmittel sind praktisch nicht mehr zu bekommen. Seit zwei Jahren essen wir fast nur Konserven“, schildert die Krankenschwester Areej. Schon vor dem letzten Aufflammen der Kämpfe lebten Menschen in Gaza unter schwierigsten Be- dingungen – nach zwei Jahren Krieg ist die Not nun allgegenwärtig. Hilfe unter extremen Bedingungen / Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist enorm: „Die Patientenzahlen in unse- ren Zentren steigen täglich an. Vor allem Hautkrankheiten, Lungenentzündungen und Unterernährung nehmen zu“, bestätigt Areej. „Das liegt auch an den verheeren- den hygienischen Bedingungen. Kaputte Toiletten und Waschhäuser, Hunger und Wo es noch Hilfe gibt, steigen die Patientenzahlen. Besonders betroffen sind Kinder. Foto: Majdi Fathi Gaza Zwischen Not und Hoffnung. Spenden Sie! Unterstützen Sie die Arbeit der Johanniter für die Menschen in Gaza: Spendenkonto Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: Gaza Luftverschmutzung fordern ihren Tribut.“ Doch die Medikamentenlager sind nahezu leer, die Vorräte an Verbandsmaterial und Hilfsmitteln gehen zur Neige. „Wir hoffen dringend auf neue Lieferungen, um die Menschen ordentlich versorgen zu können. Um ein Krankenhaus betreiben zu können, müssen alle Hilfsgüter müssen importiert werden. Auch Benzin für Generatoren“, so Sevin Ibrahim, Johanniter-Programm­ managerin für Nahost. Die Johanniter und ihre Partner leisten trotz aller Widrigkeiten weiter medizinische Hilfe: In acht Gesundheitszentren in Gaza wurden allein in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 230.000 Menschen ver- sorgt. Gut 20.000 schwer verletzte Patien- tinnen und Patienten erhielten lebensnot- wendige Hilfe. „Wir Johanniter sind erleichtert über den vereinbarten Waffenstillstand und den angestrebten Friedensplan für die Region. Denn das bedeutet, dass unsere Partner nicht mehr täglich in Lebensgefahr sind und wir unsere Hilfe ausweiten können“, betont Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe. / Sandra Lorenz Johanniter / Dezember 2025 / In Aktion 13

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