Johanniter Dezember 2025
Die Johanniter in Nordrhein-Westfalen Der Gong hallt durch die Flure der Gesamt- schule. Es ist große Pause, Stimmengewirr füllt das Gebäude, irgendwo kracht eine Tür. Plötzlich eine Durchsage: „Schulsanitä- ter, bitte sofort in die Klasse 5A kommen!“ Zwei Schülerinnen aus der 9. Klasse schnappen ihre roten Rucksäcke und eilen los. Im Klassenraum sitzt ein Junge auf dem Boden, das Gesicht verzogen vor Schmerz, ein Stuhl liegt neben ihm. Routiniert kniet sich eine der Sanitäterinnen hin. „Ich bin Lea vom Schulsanitätsdienst, was tut dir weh?“ Sie prüft das Sprunggelenk, tastet vorsichtig, beruhigt den Verletzten. Ihre Partnerin meldet bereits im Sekretariat, dass die Eltern das Kind abholen sollten. In wenigen Minuten ist alles organisiert – ru- hig, sicher, selbstverständlich. Helfen, wenn’s drauf ankommt Solche Szenen spielen sich oft ab – allein in Nordrhein-Westfalen zählt die Unfallkasse jährlich über 260.000 Schulunfälle. Gut, wenn es dann einen Schulsanitäts- dienst (SSD) der Johanniter gibt. Ob Nasen- bluten, Sturz oder Kreislaufkollaps – die „Schulsanis“ sind die erste Anlaufstelle bei Notfällen. Doch ihre Bedeutung reicht weit über Pflaster und Kühlpacks hinaus: Sie schaffen ein Sicherheitsnetz im Schul- alltag und geben Mitschülerinnen und Mitschülern das gute Gefühl, dass kompe- tente Hilfe immer zur Stelle ist. „Die Schul- sanitäterinnen und -sanitäter übernehmen Verantwortung – für ihr Umfeld, für die Gemeinschaft“, erklärt Johanniter-Landes- arzt Prof. Dr. med. Rüdiger Seitz. „Sie sind Vorbilder in Sachen Zivilcourage und zeigen, dass Helfen keine Altersfrage ist.“ In NRW gibt es inzwischen hunderte Schulen mit Johanniter-Schulsanitätsdienst – Tendenz steigend. Johanniter-Ausbilde- rinnen und -Ausbilder schulen die Jugend- lichen; manchmal ab der 3. Klasse, meist ab der 7. Klasse, immer eng abgestimmt mit den Lehrkräften. Johanniter-Schulsanitätsdienst in NRW Lernen fürs Leben – und den Notfall
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