Johanniter Dezember 2025

Foto: Florian Schmidt Mehr als Erste Hilfe Der SSD vermittelt weit mehr als medizinisches Wissen. Wer lernt, in Notlagen Ruhe zu bewahren, Verantwortung zu übernehmen und im Team zu handeln, wächst auch persönlich. „Wir üben nicht nur, wie man Verbände anlegt oder stabile Seitenlage macht“, erzählt die 15-jährige Lea. „Wir planen Dienste, führen Einsätze durch und besprechen danach, was gut gelaufen ist und was wir verbessern können.“ So trainieren die Jugendlichen Organisation, Kommunika- tion und Teamarbeit – Fähigkeiten fürs ganze Leben. Viele entdecken durch den SSD auch ihr Interesse an Medizin und Rettungswesen. Einige ehemalige Schulsanis absolvieren später ein FSJ bei den Johannitern, werden Rettungssanitäterin, Notarzt oder Pflegekraft. „Der Schulsanitätsdienst ist oft der erste Schritt in ein Leben, in dem Helfen eine Rolle spielt“, sagt Prof. Seitz. Neben der fachlichen Ausbildung legen die Johanniter großen Wert auf die soziale Komponente. In Workshops und beim Schulsani- tätsdienst-Tag NRW lernen die Jugendlichen, mit Angst und Schmerz umzugehen, empathisch zuzuhören und handlungsfähig zu bleiben. Das stärkt Selbstbewusstsein und Gemeinschaft gleichermaßen. Auch Lehrerin Sabine Riedel, die den SSD an ihrer Schule betreut, sieht die positiven Effekte täglich: „Seit wir den Schulsanitätsdienst haben, ist das Klima an der Schule respektvoller geworden. Dank Schulsanis ge- hören Verantwortung und Hilfsbereitschaft zum Schulalltag.“ Zurück in der 5A: Der verletzte Schüler ist versorgt, die Sanis begleiten ihn ins Sekretariat, wo ihn die Eltern abholen. Noch bevor die Pause endet, hängen die beiden ihre Einsatz- westen wieder an den Haken. Lea lächelt. „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir helfen können.“ Ein Gefühl, das ansteckend ist – und zeigt, wie wertvoll Engagement schon in jungen Jahren sein kann. Denn wo Jugendliche lernen, füreinander da zu sein, entsteht mehr als Sicherheit: Weitere Informationen zum Johanniter-Schulsanitätsdienst Ermöglicht wird all das durch die Unterstützung von Ihnen, liebe Fördermit- glieder und Spender der Johanniter! Ihre Beiträge finanzieren Materialien, Rucksäcke, Trainingspuppen und die Ausbildung der jungen Ersthelferinnen und Ersthelfer. Ohne Ihre Hilfe wäre unser Engagement an so vielen Schulen in NRW nicht möglich. 16 Johanniter / Dezember 2025 / Landesverband Nordrhein-Westfalen Wuppertal / Wie kommuni- zieren die Retter miteinander, wenn Strom und Telefon aus- fallen? Dazu haben die Wup- pertaler Johanniter eine Übung organisiert und gemeinsam mit den zwei Feuerwehr-Löschzü- gen erstmalig durchgeführt. Das Szenario: Ein schweres Un- wetter trifft die Stadt, ein lan- ger Blackout ist die Folge. Für diesen Fall ist vorgesehen, dass insgesamt 53 Notrufmeldestel- len im Stadtgebiet eingerichtet werden, die über Digitalfunk mit der Leitstelle kommuni- zieren. Die Notrufmeldestellen dienen als Anlaufpunkt für Hilfesuchende und werden von den Hilfsorganisationen und der Stadtverwaltung mit speziell dafür bereitgestelltem Material betrieben. Sie nehmen Notrufe an, geben sie weiter, leisten Erste Hilfe und infor- mieren die Bevölkerung. Ziel der Übung war es, Abläufe zu proben, Lücken und Verbes- serungen zu finden, damit im echten Notfall alles funktioniert. Erstmals haben alle in dieser Form zusammengearbeitet – und das mit großem Erfolg. RV Bergisches Land Rettungskräfte üben Blackout-Szenario

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