Drei Fragen an
Brigitte & Günter
Primke …
Fördermitglieder der Johanniter-
Unfall-Hilfe seit 1958. Die beiden
75-Jährigen unterstützen die
Johanniter bereits seit 55 Jahren.
Wie sind Sie damals an die
­Johanniter-Unfall-Hilfe geraten?
Als Schüler haben wir den Bibel­
kreis von Dr. Otto Gandow be­
sucht, der als Arzt die Johanniter-­
Unfall-Hilfe in Berlin mit auf-
gebaut hat. Dabei haben wir ihm
geholfen. Wir wurden 1. Bereit­
schaftsführer und 1. Zugführerin
in Berlin, haben als Ausbilder
gearbeitet und viele Einsätze bei
kirchlichen und sportlichen
Veranstaltungen geleitet.
Haben sich die Johanniter in
­Ihrem Sinne entwickelt?
Aus einem kleinen Verein ist
eine große Organisation gewor­
den. Wir bewundern die Arbeit,
die heute geleistet wird, das
Engagement und die Einsatz­
bereitschaft, gerade in Katastro­
phenfällen im In- und Ausland.
Welcher Bereich liegt Ihnen
­besonders am Herzen?
Uns ist die Werteerziehung
junger Menschen besonders
wichtig. Nächstenliebe auf christ­
licher Grundlage ist nicht mehr
an vielen Orten erlernbar und
bildet auch die Basis für eine
gute Ehe. Wir sind jetzt ja auch
schon seit 46 Jahren verheiratet!
Dafür muss Renate Kallus vor allem zu­
hören. Aktiv zuhören, wie sie betont. „Viele
alte Menschen leben in der Vergangenheit
und erzählen auch immer die gleichen
Geschichten.“ An diesen Geschichten Anteil
zu nehmen, sei für sie leichter als für die
Verwandten. Nicht selten hätten diese näm­
lich eine andere Version der Geschehnisse
­im Kopf. „Ich nehme die Dinge so, wie sie mir
erzählt werden, ohne sie zu beurteilen. Das
tut den Leuten gut“, so Renate Kallus.
Es gibt aber auch Begegnungen, die Renate
Kallus zu schaffen machen. Etwa die 84-jähri­
ge Auschwitz-Überlebende, die im Konzen­
trationslager Mutter und Bruder verloren hat.
„Das sind Begegnungen, da ist es nicht möglich,
Trost zu spenden. Aber manchmal hilft es
ein klein wenig, einfach mit offenem Herzen
zuzuhören und Verständnis zu zeigen.“
Eine Freundschaft entsteht
Für einige Senioren ist sie der einzige Kontakt
zur Außenwelt. Und durch die regelmäßigen
Treffen ist auch mit der Tochter von Frau
Berdux so etwas wie eine Freundschaft ent­
standen. Zu dritt wandeln sie durch den
Marburger Rosenpark, setzen sich zu Kuchen
und Kaffee in die Sonne – und Tomàs genießt
seine Narrenfreiheit. „Ich muss aber aufpassen,
dass er nicht mit Süßigkeiten gefüttert wird.
Da ist die alte Dame
manchmal erstaunlich
schnell.“ Sie haben also
Spaß. Renate Kallus ist
das wichtig: für sich selbst,
ihren Hund und die
Senioren.
Peter Altmann
Besuchsdienste mit Hunden
Die positive Wirkung von
Hunden auf Menschen macht
sich der ehrenamtliche
Besuchsdienst der Johanniter
schon seit 2006 zunutze. Eine
zwölfmonatige Ausbildung
bereitet die Ehrenamtlichen
auf ihre Aufgabe vor. Pflege-
kassen übernehmen die Kosten
nach Paragraf 45b des
Sozialgesetzbuches XI.
Aus Liebe zum Leben!
So lautet das Motto der
Johanniter-Unfall-Hilfe. Wir
sind uns sicher, dass auch
viele unserer Fördermitglieder­
diese Aussage mit Leben
füllen. Sie auch? Gehen Sie
jemandem zur Hand? Oder
schenken Sie Kranken oder
Kindern etwas von Ihrer
Zeit? Vielleicht zeigt sich
Ihre „Liebe zum Leben“ ja
auch auf ganz andere Weise.
Wir interessieren uns dafür.
Erzählen Sie von sich
und Ihrem Projekt!
In jeder Ausgabe unseres
„johanniter“ stellen wir ein
Fördermitglied vor, das unser
Motto im Alltag umsetzt.
Schreiben Sie uns!
Johanniter-Unfall-Hilfe
Marketing/Kommunikation
Redaktion „johanniter"
Lützowstraße 94
10785 Berlin
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johanniter 3/2013
Unter Freunden
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