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In Aktion

johanniter 2/2017

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Flüchtlingslagern meist nur die allerschlimms-

te Not lindern“, so Okidi. So werden Kleinkin-

der, Schwangere und Mütter bei Anzeichen

von Unterernährung mit Zusatznahrung ver-

sorgt. „Wo wir aber können, arbeiten wir mit

den Menschen weiter an langfristigen Perspek-

tiven.“ So wie bei Rose: Solange der Konflikt

nicht das Dorf erreicht, wird die Feldschule

eine Oase bleiben und helfen, die Ernährung

der Menschen zu sichern.

Tommy Ramm

Präventiv gegen

die Hungersnot:

Gemüseanbau in

dürrer Ebene.

Südsudan

Perspektiven

in der Not

Extreme Dürre und anhaltende

Gewalt sorgen in Zentral- und

Ostafrika derzeit für Schlagzeilen.

Gegen die Hungersnot helfen die

Johanniter vor Ort mit Präventions-

projekten und Nahrungsmitteln.

Die Fläche, so groß wie ein Fußballfeld, wirkt

in der staubigen und verdorrten Ebene wie

eine Oase: Rose Abukalau kniet vor ihrem

kleinen Beet, auf dem sattgrünes Gemüse

wächst. Portulak heißt es und Rose kann es

alle drei Wochen ernten. Einen Teil der Ern-

te behält die 34-Jährige für die eigene Fami-

lie, den Großteil verkauft sie auf dem lokalen

Markt. Ermöglicht haben ihr das die Johanni-

ter, denn die Beete befinden sich in einer von

insgesamt acht Feldschulen, in denen jeweils

25 Familien des Dorfes verbesserte landwirt-

schaftliche Methoden beigebracht werden.

Rose und ihrer Familie geht es noch ver-

gleichsweise gut. Sie leben in einem Dorf in

Jur River County in der Provinz Western Bahr

el Ghazal, nördlich der Stadt Wau. Sie haben

32 Kühe und 40 Ziegen. Das ist der ganze Stolz

und Reichtum der Familie – und der wird

nicht selten mit Waffengewalt verteidigt.

Normalität in einem Land, das durch Krieg

und ethnische Polarisierung am Abgrund

steht: Fast die Hälfte der rund zwölf Millionen

Südsudanesen hungert, weit mehr sind auf

humanitäre Hilfe angewiesen. Im Norden

des Landes wurde im Februar eine Hungers-

not ausgerufen. Diese droht sich auszuweiten,

denn Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Und wer flieht, kann weder säen noch ernten.

Charles Okidi, Programm-Leiter der

Johanniter im Südsudan, fällt es manchmal

schwer, hoffnungsvoll in die Zukunft zu bli-

cken. „Mit unserer Arbeit können wir in den

Hunger in Ostafrika

Mehr als eine Million Kinder im Südsudan

leiden an akuter Unterernährung und fast

fünf Millionen Südsudanesen haben nicht

mehr genug zu essen. Weil die Trockenheit

anhält und viele Menschen wegen des

Konfliktes flüchten mussten, sind Ernten

ausgefallen und Viehherden verendet. Die

Menschen in Ostafrika brauchen unsere Hilfe.

Spenden Sie, wenn Sie die Präventionsar-

beit der Johanniter unterstützen möchten:

Spendenkonto

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN DE94 3702 0500 0433 0433 00

Stichwort: Ostafrika

Foto: Tommy Ramm