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johanniter 4/2017

Für Zehntausende Menschen in

Südosteuropa sind die Hilfspakete

der Johanniter-Weihnachtstrucker

ein Zeichen der Hoffnung: In ihrer

Not werden sie nicht vergessen.

Der sechsjährige Julius ist aufgeregt, als er mit

seinem kleinen Bruder Henry, seiner Mutter

und seiner Tante durch die Gänge des Super-

marktes flitzt. Er konnte sich gar nicht vorstel-

len, dass es Kinder in seinem Alter gibt, die

keine Spielsachen haben, keine Schokolade

und kein eigenes Fahrrad. Gespannt haben

er und Henry den Erzählungen ihrer Tante

Stephanie gelauscht. Die ist nämlich als

Johanniterin bei den Weihnachtstruckern

aktiv und war schon mehrmals in den Regio-

nen, in denen auch die Pakete der beiden

Brüder bald landen sollen.

Zu Hause packen Julius und Henry die

vielen Dinge, die sie gemäß der Packliste der

Johanniter zusammengetragen haben, in

die bereitgestellten Kartons: Nudeln und

Kakao, Vitamintabletten, Zahnbürsten und

-pasta,Duschgel, Kekse und Schokolade,

einen Malblock und Stifte. Mehl, Zucker und

Öl kommen in eine extra Tüte. Zuletzt legt

Julius noch einen kleinen Traktor dazu, ein

Spielzeugauto und eine Karte. Die haben

er und sein Bruder selbst bemalt, den Gruß

hat Mama mithilfe des Internets auf Rumä-

nisch, Albanisch und Bosnisch übersetzt.

Entstanden aus einer Radioshow

Was einst aus der Initiative einer Hörfunk-

Moderatorin und einiger Lkw-Fahrer in

einer Radio-Trucker-Show entstanden ist, hat

sich zu einer beständigen, immer größeren

Aktion der Johanniter entwickelt. Bereits zum

24. Mal starten ihre Weihnachtstrucker dieses

Jahr mit Geschenkpaketen in Richtung Süd­

osteuropa. 2016 kamen stolze 56.563 Pakete

zusammen. Mit 45 großen Lastzügen wurden

sie nach Rumänien, Albanien und Bosnien

gebracht, um dort an bedürftige Menschen

verteilt zu werden.

Tausende Erwachsene und Kinder wie

Julius und Henry packen in der Adventszeit

die Pakete: in Kindergärten, Schulen, Verei-

nen. Aber auch Firmen und deren Mitarbeiter

engagieren sich mit großem Einsatz. Über

die Jahre hat sich so eine gut organisierte

Aktion entwickelt, an der sich mehr und

mehr Freiwillige beteiligen. „Wir sind immer

wieder aufs Neue bewegt, wenn wir die große

Motivation der Menschen erleben, wenn sie

uns ihre Geschenke bringen und wir hören

und lesen, wie sie mithilfe der sozialen

Netzwerke unsere Konvois von zu Hause

verfolgen“, sagt Miriam Wolf, Projektleiterin

der Johanniter-Weihnachtstrucker.

Ein Projekt wächst

Entstanden ist die Aktion in Bayern. Inzwi-

schen sind auch Johanniter aus Baden-Würt-

temberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen,

Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersach-

sen dabei. „Wir freuen uns sehr über die

Eifrig hilft Julius

beim Packen,

denn schon

bald soll sein

Päckchen auf

dem Weg nach

Rumänien sein.

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In Aktion