

Die Johanniter-Weihnachtstrucker
Für die diesjährige Aktion können noch
bis zum 15. Dezember eigene Päckchen
gepackt werden. Eine detaillierte Pack-
liste, eine Karte mit Abgabestellen sowie
alle weiteren Informationen rund um die
Hilfsaktion gibt es unter:
www.johanniter.de/weihnachtstruckerStichtag 26. Dezember
Am zweiten Weihnachtsfeiertag geht es los –
auch für die Pakete von Julius und Henry:
Traditionell werden die Fahrer von Landshut
aus im Rahmen einer kleinen Abschiedsfeier
entsandt. Viele sind schon lange ehrenamtlich
dabei, die meisten opfern Urlaubstage dafür.
Wenn die Trucks und die weiteren Johanniter-Fahrzeuge unter lautem Hupen die Altstadt
Landhuts verlassen, steigt die Aufregung auch
bei den Fahrern. „Gerade in den großen
Konvois nach Rumänien ist es eine Heraus
forderung, alle im Blick zu behalten. Weniger
auf der Autobahn, als vielmehr beim Tanken,
bei der Rast oder unübersichtlichen Stadt-
durchfahrten“, berichtet Logistiker Ulrich
Kraus. Und klopft auf den Tisch: „Elektrik
fehler, geplatzte Reifen, eine gebrochene
Bremsscheibe oder starke Zahnschmerzen –
Gott sei Dank sind wir auf all das gut vorbe
reitet oder finden schnell eine Lösung.“
Sehnsuchtsvoll erwartet
Wenn die Johanniter-Weihnachtstrucker
nach gut zwei Tagen ihre Zielgebiete erreichen,
erleben sie oft überwältigende Freude und
Dankbarkeit. Die Verteilung ist je nach Region
unterschiedlich organisiert. Wenn etwa im ru-
mänischen Transsilvanien die Lkw die Dörfer
abseits der großen Städte erreichen, stehen
die Kinder mit ihren Familien oft schon lange
an ihren Schulen bereit und freuen sich auf
die Geschenke aus Deutschland. Name für
Name werden sie aufgerufen und kommen zu
den Helfern an der Ladefläche. Die Ankunft
der Johanniter ist immer ein Höhepunkt des
Jahres für sie. Oft haben sie sich Kleider von
Nachbarn und Freunden geliehen, um ordent-
lich auszusehen. Die Armut können aber auch
die schönsten Jacken nicht immer verbergen:
Hände, Schuhe und Augen sprechen oft eine
andere Sprache.
Ein herzlicher Empfang
Trotz einfachster Verhältnisse werden die
Johanniter aus Deutschland überall herzlich
willkommen geheißen. In vielen Dörfern ist
im Gemeindehaus, in der Schule oder im
Kindergarten ein Empfang bereitet. Kinder
haben ein Lied einstudiert, die Schulleiterin
hat Kaffee und Tee gekocht. Jedes einzelne
Päckchen lässt seinen Empfänger spüren, dass
er nicht vergessen ist. Und den Helfern wird
bei jeder einzelnen Verteilung bewusst, dass
Lebensstandard und öffentliche Infrastruktur
nach unseren Maßstäben nicht selbstverständ-
lich sind.
Tränen der Freude und Dankbarkeit gibt
es auch für die Pakete, die Julius und Henry
gepackt haben. Sie landen auf einem kleinen
Bauernhof unweit von Piatra Fantanele in
Rumänien. Großeltern, Eltern und drei Kinder
leben dort zusammen unter einem Dach und
die Mehrfachbehinderung des ältesten Sohnes
stellt die Familie vor große Herausforderun-
gen. Die Pakete aus Deutschland sorgen
zumindest für kurze Zeit für einen Lichtblick.
Als für Julius und Henry am 28. Dezember
Weihnachten schon vorüber ist, schickt ihnen
ihre Tante ein Foto: Sie sitzt in einem engen
Wohnzimmer mit drei Kindern und deren
Eltern. Vor ihnen ein geöffnetes Paket. Julius
erkennt sofort den Traktor wieder, den er mit
seinem Bruder eingepackt hat. Zusammen
haben sie einer Familie, die sie gar nicht
kennen, eine Freude bereitet. Nächstes Jahr,
ist er sicher, will er das wieder machen. Auf
jeden Fall!
Tobias Grosser
Spenden Sie!
Viel Unterstützung ist notwendig,
damit die Weihnachtstrucker ihr Ziel
erreichen. Sprit, Maut, Unterkunft und
Verpflegung für die ehrenamtlichen
Fahrer sind nur einige der Kosten-
punkte, für deren Deckung die Johan-
niter um Unterstützung bitten.
Sonder-Spendenkonto
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE89 3702 0500 0004 3030 02
Stichwort: Weihnachtstrucker 2017
johanniter 4/2017
In Aktion
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