Johannitermagazin 2014/03 - page 22

häkelte Topflappen“, erinnert sich Friedrich.
„Überall um sie herum lagen Wollknäuel.
Da dachte ich an früher zurück und bekam
selbst wieder Lust.“
Mit Mütze und Mantel
Zunächst versuchte sie sich an kleinen
Weihnachtsmännern. „Jedes Jahr schnüren
wir in der Adventszeit Präsente für unsere
Patienten.“ Jeden Abend saß Petra Friedrich
auf dem heimischen Sofa und verwandelte in
liebevoller Handarbeit die bunten Knäuel
in freundlich blickende Männchen. Mehrere
Stunden benötigte sie dabei pro Puppe. Nach
zwei Monaten und pünktlich zum ersten
Advent waren schließlich 50 Weihnachtsmän­
ner fertig, jeder etwa zehn Zentimeter hoch,
mit roter Mütze, weitem Mantel und Säckchen
auf dem Rücken.
Seit jenem Weihnachtsfest vor zwei
Jahren greift Petra Friedrich fast täglich zur
Häkelnadel. Zu Ostern fertigt sie Häschen und
Küken für die Patienten, zu Fasching eine
wollene Girlande für das Haus der Johanniter
im sächsischen Werdau – mit Liebe zum
Detail und großer Leidenschaft. Natürlich
kommen auch ihre sechs Enkel nicht zu kurz.
Leserporträt
Viele tolle
Maschen
Die Johanniter-Mitarbeiterin
Petra Friedrich hat eine besondere
Begabung: Sie häkelt Puppen –
detailgetreu bis aufs letzte
Schnurrbarthaar. Ihre kleinen
Kunstwerke verschenkt sie an die
Senioren der Sozialstation im
sächsischen Werdau.
Wie bei vielen jungen Müttern fing es
auch bei Petra Friedrich an: Mal häkelte sie
eine Hose für die Puppe ihrer Tochter, mal
ein Kleid, mal eine kleine Schürze. Doch
Beruf und Alltag sorgten schnell dafür, dass
Wollknäuel und Häkelnadeln im Schrank
verschwanden.
Heute ist Petra Friedrich 60 Jahre alt. Seit
14 Jahren arbeitet sie bei den Johannitern
in der Sozialstation Werdau, anfangs im
häuslichen Pflegedienst, später in der Haus­
wirtschaft. „Eines Abends besuchte ich eine
unserer Patientinnen. Sie hatte das Licht
der Stehlampe auf ihre Hände gerichtet und
Fotos: Johanniter
22
johanniter 3/2014
Unter Freunden
1...,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21 23,24,25,26,27,28,29,30,31,...32
Powered by FlippingBook