johanniter 3/2013
mal weg. Es war ja für eine gute
Sache. Da gab es kein langes Über
legen und auch kein Nein.“ Mit
seinem Kollegen Denis Papperitz
und weiteren Helfern war er im
Pirnaer Stadtteil Sonnenstein für
die Flutopfer in einer Notunterkunft
zuständig. Und für den Rücktrans
port, sobald dieser möglich war.
Kurz darauf wurden sie nach Alten
dorf bei Bad Schandau gerufen, um
400 Einsatzkräfte bei Aufräumarbei
ten zu versorgen – auch mit Zu
spruch: „Manche wollen einfach nur
etwas reden. Dann sind wir auch
gern die Seelsorger.“
Sandsäcke stapeln
In Bayern, wo das Hochwasser
besonders lange für eine ange
spannte Situation sorgte, waren die
Johanniter mit speziell ausgebil
deten Fachleuten unterwegs, um
die psychische Belastung der
betroffenen Menschen aufzufangen.
Helfer der Psychosozialen Notfall
versorgung hatten dort stets ein
offenes Ohr für Sorgen und seeli
sche Nöte.
Nicht nur die Experten, auch
der Nachwuchs packte mit an:
Schüler des Bildungsinstituts Mit
teldeutschland der Johanniter-
Akademie in Leipzig unterstützten
die Einsatzzüge der Johanniter in
Sachsen und halfen bei der Evaku
ierung von Altenheimen in Leipzig
und Wurzen. Studenten der Akkon-
Hochschule sprangen spontan ein,
als Sandsackbarrieren an der Elbe
aufgestapelt werden mussten (siehe
Foto S. 10), und angehende Ret
tungsassistenten unterstützten die
medizinische Betreuung in Riesa.
„Ich war überwältigt von der Hilfs
bereitschaft und dem Engagement
der jungen Menschen“, sagt Lars Men
zel, Leiter des Bildungsinstitutes.
Für ihre Hilfsaktionen haben die
Johanniter in den vergangenen
Für ein trockenes Plätzchen: Cottbuser Johanniter
unterstützten den Aufbau einer Notunterkunft.
Auch die Versorgung der Helfer wollte gewährleistet sein: Für viele be-
freundete Hilfsorganisationen stellten sich die Johanniter hinter den Herd.
Wochen und Monaten von Firmen,
Freunden und Förderern viele
Spendengelder erhalten. Verwendet
werden diese für die Renovierung
überfluteter sozialer Einrichtungen
und zur Hilfe für die Betroffenen.
„Jetzt werden wir die Menschen
beim Wiederaufbau unterstützen“,
verspricht Wolfram Rohleder,
Mitglied des Bundesvorstan
des der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Wolfgang Brenner
Die Johanniter
im Bevölkerungsschutz
Zum Schutz der Bevölkerung
stützen sich Bund und Länder
auf freiwillige Helfer im
deutschen Katastrophenschutz.
Als eine der fünf großen
Hilfsorganisationen ist die
Johanniter-Unfall-Hilfe neben
den Feuerwehren und dem
THW mit ihren Fachdiensten
„Sanität“ und „Betreuung“
maßgeblich eingebunden.
Insgesamt engagieren sich für
die Johanniter mehr als
6000 Menschen in diesem
Bereich.
Fotos: Lars Menzel, Alexander Körner, Julian Rossig, Andreas Berger-Winkler
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In Aktion